Experten: Kanada soll Washingtons Beispiel folgen und die Rolle der WHO beim Ausbruch der Pandemie untersuchen

Die USA hat die Zahlungen an die WHO wegen ihrer Nähe zu China und Missmanagement in der Corona-Pandemie ausgesetzt. Zwei kanadische Experten fordern, dass sich Kanada an der Untersuchung des Falles beteiligt.
Titelbild
Tedros Adhanom Ghebreyesus, der Direktor der WHO zusammen mit dem chinesischen Außenminister Wang Yi in Peking 2018.Foto: AP Photo/Mark Schiefelbein, Pool

Nachdem US-Präsident Donald Trump die Zahlungen der USA an die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ausgesetzt hatte, mehren sich Experten-Stimmen, dass Kanada und andere Mitgliedstaaten Washingtons Beispiel folgen sollten. Trump warf der WHO vor, das Ausmaß der Corona-Pandemie in den USA mitverschuldet zu haben und ließ eine Überprüfung der WHO-Maßnahmen zur Eindämmung des Virus einleiten.

J. Michael Cole, ein langjähriges Mitglied des kanadischen Think Tanks „Macdonald-Laurier Institut“ in Ottawa unterstützt Trumps Vorgehen: „Als ein kleineres Land und Geldgeber der WHO sollte Kanada mit den Regierungen der anderen betroffenen Demokratien zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass das Vorgehen der WHO und der UNO angemessen geprüft wird.“

Klares Signal an die WHO

Cole schlägt zwar nicht vor, die Finanzierung der WHO auszusetzen, fordert aber eine gründliche Untersuchung durch eine UN-Behörde. Sie soll der Frage nachgehen, in welcher Beziehung die WHO zu China steht.

Er unterstütze es, „der WHO ein klares Signal zu senden, dass man über das Vorgehen der Organisation und dessen Generaldirektor in der COVID-19-Krise unzufrieden ist. Es muss die mutmaßliche verabscheuungswürdige Einflussnahme eines bestimmten Landes innerhalb dieser Organisation garantiert untersucht werden.“

Dabei sollten laut Cole mehrere Mitgliedsländer ein Gremium bilden und zusammen am Fall arbeiten: „Ich glaube, dass man bessere Ergebnisse erzielt, wenn man innerhalb der Organisation am Fall arbeitet, statt sie zu verlassen und von extern aus Untersuchungen durchzuführen.“ Allerdings bedeute das echte Arbeit, echte Hingabe und Führung seitens unserer Politiker und Beamten, sagte Cole weiter.

„China bemüht sich sehr aggressiv, seinen Einfluss innerhalb der UNO auszubauen. Es ist an der Zeit, dass wir diese Sache ernst nehmen“, so Cole.

WHO wiederholte drei Wochen lang Chinas Propaganda

Nachdem die WHO am 31. Dezember 2019 vom Ausbruch der Wuhan-Lungenentzündung erfuhr, gab sie drei Wochen lang ausschließlich die offizielle Darstellung der chinesischen Führung weiter. Sie behauptete, es gebe kein großes Risiko für eine Ansteckung mit dem Virus SARS-CoV-2. Tatsächlich wusste die KP Chinas bereits lange vor ihrer offiziellen Stellungnahme am 20. Januar, dass der Virus von Mensch zu Mensch übertragen werden kann.

Am 15. April kündigte Präsident Donald Trump an, die US-Gelder für die WHO zu stoppen, bis „die Rolle der WHO bei der fatalen Misswirtschaft und Vertuschung der Coronavirus-Pandemie“ geklärt ist. Trump beschuldigt die Organisation, China zu nahezustehen.

Die Vereinigten Staaten sind der größte Geldgeber für die in Genf ansässige WHO. Im Jahr 2019 stellten sie der WHO mehr als 400 Millionen Dollar zur Verfügung, das heißt etwa 15 Prozent ihres Budgets. Kanada steuerte im Zeitraum 2018/19 100,5 Millionen US-Dollar bei.

Salzman: Kanada soll Zahlungen an WHO einstellen

Philip Carl Salzman, ein langjähriges Mitglied des Think Tanks „Frontier Centre for Public Policy“ und emeritierter Anthropologie-Professor der McGill-Universität, sprach sich in einem Interview dafür aus, Kanada solle genau wie Amerika die WHO-Finanzierung einstellen. „Mir sind keine besonderen Gründe bekannt, weshalb Kanada anders vorgehen sollte. China stellt für Kanada eine ebenso große Bedrohung dar wie für die USA“, sagte Salzmann.

Bislang ist Ottawa den Empfehlungen der WHO gefolgt und hat die Organisation weiter unterstützt. Das Auswärtige Amt Kanadas teilte in einer offiziellen Stellungnahme mit, die Angelegenheit sei bereits am 20. April bei einem Telefonat zwischen Karina Gould, Ministerin für Internationale Zusammenarbeit und dem WHO-Generaldirektor, Tedros Adhanom Ghebreyesus angesprochen worden.

Laut der Stellungnahme habe die Ministerin Karina Gould das Gespräch mit den Worten begonnen: „Kanada schätzt die WHO für ihre führende Rolle bei der Bewältigung der COVID-19-Pandemie“. Ottawa sei enttäuscht, dass die USA die finanzielle Unterstützung der WHO einstellen, erklärte die Ministerin. Die übrigen Mitgliedsländer müssten nun einen Weg finden, um den Fehlbetrag auszugleichen.

Fragen über WHO und Peking häufen sich

Diese Äußerungen der Ministerin stehen im Gegensatz zur Erklärung des Weißen Hauses vom 16. April. Darin heißt es, die G7-Staaten, zu denen auch Kanada gehört, forderten eine gründliche Überprüfung und Reform der WHO wegen „mangelnder Transparenz und chronischer Misswirtschaft während der Pandemie“.

„Die Staats- und Regierungschefs weisen darauf hin, dass die G7-Staaten der WHO jährlich mehr als eine Milliarde Dollar zur Verfügung stellen… Die Staats- und Regierungschefs rufen zu einer gründlichen Überprüfung und einem Reformprozess auf.“

Fragen über die Beziehung zwischen der WHO und Peking häufen sich mittlerweile. Kanadas Oppositionsführer Andrew Scheer forderte gegenüber „“, Kanada müsse die WHO „für ihre Abhängigkeit von China bzw. ihr übermäßiges Vertrauen in die Informationen der chinesischen Regierung zur Rechenschaft ziehen.“

„Wir müssen die Institution zur Rechenschaft ziehen. Wir müssen die Entscheidungen der WHO überprüfen“, sagte Scheer. „Die Beamten sollten vor einen Ausschuss. Wir müssen aufhören, für das kommunistische Regime in China zu bürgen“.

Der Originalbericht erschien auf der englischen „The Epoch Times“ (deutsche Bearbeitung nh)
Originalartikel: Canada Should Probe WHO’s Handling of Pandemic, Say Experts.



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