An Börse angeleimt und festgekettet: 11 Tage dauernde Klimaproteste legen London lahm

Mit Straßenkonzerten und anderen spektakulären Verkehrsblockaden haben radikale Umweltaktivisten in London ihre elftägigen Klimaproteste beendet. Einige zogen eine durchwachsene Bilanz ihrer Proteste.
Titelbild
Teilnehmer der "Extinction Rebellion"-Proteste in London sorgten für ein Verkehrschaos in der Londoner Innenstadt.Foto: Leon Neal/Getty Images
Epoch Times25. April 2019

Mit Straßenkonzerten und anderen spektakulären Verkehrsblockaden haben Umweltaktivisten am Donnerstag in London ihre elftägigen Klimaproteste beendet. Unter anderem leimten und ketteten sich einige Demonstranten vor dem Eingang der Börse im historischen Zentrum der britischen Hauptstadt fest. Sie wiesen darauf hin, dass viele der größten Klimasünder weltweit an der Stock Exchange gelistet seien. Die Polizei löste ihren Protest noch vor Handelsbeginn wieder auf.

Tagelang hatten Aktivisten der Initiative Extinction Rebellion mit Sitzblockaden, Happenings und Protestcamps den Verkehr in Londons Innenstadt lahmgelegt, um die Regierung dazu zu bringen, sich außer mit dem Brexit auch mit dem Kampf gegen den Klimawandel zu befassen. Die Polizei nahm 1130 Menschen fest, 69 von ihnen müssen sich voraussichtlich vor Gericht verantworten.

Regierung nicht zu Verhandlungen bereit

Trotz eines breiten Medienechos bezeichneten einige Teilnehmer den Protest nur als halbwegs erfolgreich. Bislang hätten sie es nicht geschafft, die Regierung zum Handeln zu bewegen, sagte Gitarrist Nick Onley, während er mitten auf der Straße des Finanzdistrikts ein Beatles-Konzert veranstaltete. „Den Punkt, an dem sie sagt, bitte redet mit uns, haben wir nicht erreicht“.

Die Gruppe Extinction Rebellion wurde im vergangenen Jahr von britischen Wissenschaftlern gegründet. Sie fordert von der Regierung, einen Klima-Notstand auszurufen, die Emissionen von Treibhausgasen bis 2025 auf Null zu senken und Bürgerversammlungen zu Klima- und Umweltthemen einzuberufen.

Wegen Verkehrschaos: Unverständnis bei vielen Londonern

Mit ihren Aktionen sorgten die Demonstranten auch bei vielen Londonern für Unverständnis, die tagelang unter dem Verkehrschaos zu leiden hatten. „Einige Leuten mochten zwar unsere Botschaft, nicht aber unsere Methoden“, räumte die Rentnerin Trudy Warner ein. „Wir sagen ihnen dann: Wir sind nicht hier, um gemocht zu werden, wir sind hier, um Beachtung zu finden“.

Ihr Mitdemonstrant Godfrey Whitehouse berichtete, wie er drei Tage in einer Arrestzelle verbringen musste. „Ich bin ein einfaches Mitglied der Öffentlichkeit, das wegen des Klimas schrecklich in Sorge ist“, sagte der frühere Techniker. Dann fügte er hinzu: „Und wir wollen uns bei den anderen für die Störungen entschuldigen“.

(afP



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