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Ukraine-Krieg

Flugbetrieb in Moskau wegen Drohnen ausgesetzt – bekannter ukrainischer Oppositionspolitiker in Spanien erschossen

In Moskau wurde der Flugbetrieb an den größten Airports wegen Drohnenangriffen aus der Ukraine ausgesetzt. Was geschah noch im Ukraine-Krieg? Seit Februar 2022 wurden fast 50.000 Männer bei versuchter Ausreise aus der Ukraine gestoppt. Und Kiew behauptet, weiterhin auf russischem Boden zu kämpfen.

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Polizeibeamte neben dem Auto des ehemaligen ukrainischen Parlamentsabgeordneten Andrey Portnow. Er wurde am 21. Mai 2025 vor der Schule seiner Kinder in Pozuelo de Alarcon, in der Nähe von Madrid, erschossen. Moskau macht die Ukraine dafür verantwortlich.

Foto: Oscar del Pozo/AFP via Getty Images

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Lesedauer: 5 Min.

Wegen eines massiven ukrainischen Drohnenangriffs auf Moskau ist der Flugverkehr zeitweise ausgesetzt worden. Das russische Luftverteidigungssystem habe 105 ukrainische Drohnen zerstört und abgefangen, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. 35 der Drohnen seien in Richtung Moskau geflogen.
Wegen der Gefahr musste die Luftfahrtbehörde Rosawiazija immer wieder Starts und Landungen auf den Moskauer Flughäfen stoppen. Besonders betroffen waren Russlands größter Airport Scheremetjewo sowie Domodedowo und Schukowski.
Der Flugzeugtracker Flightradar24 zeigte, dass viele Maschinen mit Ziel Moskau Umwege oder Warteschleifen flogen. Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin erklärte, Spezialisten der Rettungsdienste räumten herabgefallene Trümmer beiseite.
Südlich von Moskau in der Großstadt Tula stürzte eine Drohne auf das Dach eines Mehrfamilienhauses, wie der Gouverneur Dmitry Miljaew am Morgen auf Telegram mitteilte. Zwei Menschen seien leicht verletzt worden. Auch an anderen Stellen in der Stadt fielen Trümmerteile von Drohnen herunter.

Bekannter ukrainischer Oppositionspolitiker in Spanien erschossen

Der bekannte ukrainische Jurist und Oppositionspolitiker Andrij Portnow ist in Madrid auf offener Straße erschossen worden. Er wurde unweit der Amerikanischen Schule mit fünf Schüssen getötet, davon mehrere in den Kopf, bestätigte die spanische Polizei. Die mutmaßlichen Täter sind seit dem Mord am Mittwochmorgen auf der Flucht.
Russland macht die Ukraine dafür verantwortlich. Medienberichten zufolge hatte er zuvor seine Kinder zum Unterricht in die Privatschule gebracht. Medien in Kiew bestätigten die Tat unter Verweis auf Quellen in ukrainischen Sicherheitskreisen.

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Zwischen 2010 und 2014 arbeitete der Ostukrainer als Berater und Vizechef des Präsidialamts für Viktor Janukowitsch und war maßgeblich für den Umbau des Gerichtssystems verantwortlich. Nach dem Sturz von Janukowitsch 2014 lebte er zunächst im russischen Exil und kehrte kurz vor dem Wahlsieg von Selenskyj 2019 in die Ukraine zurück.
Nach Beginn des Ukraine-Krieges flüchtete Portnow gen Westen. In den vergangenen Monaten erregte er in der Ukraine Aufmerksamkeit, weil er zahlreiche Prozesse gegen ukrainische Medien gewann. Diese hatten ihn als „prorussisch“ bezeichnet, ihm Hochverrat vorgeworfen und der Zusammenarbeit mit Russland beschuldigt.

Fast 50.000 Männer bei versuchter Ausreise aus der Ukraine gestoppt

Seit Beginn des Krieges haben mindestens 50.000 Ukrainer im wehrpflichtigen Alter versucht, illegal aus der Ukraine auszureisen. Seit Februar 2022 seien rund 45.000 Männer im Alter zwischen 18 und 60 Jahren vom Grenzschutz gestoppt worden, sagte Behördensprecher Andrij Demtschenko. Weitere 4.000 Männer seien festgenommen worden, als sie versuchten, die Grenze mit gefälschten Dokumenten zu überqueren.
Seit der Ausrufung des Kriegsrechts dürfen Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land nur mit Ausnahmegenehmigung verlassen. Um dem Militärdienst zu entgehen, versuchen viele zu fliehen. Die meistgenutzte Route verläuft durch die westukrainische Region Transkarpatien in Richtung Ungarn oder Rumänien. Diese Grenze ist von Wäldern und Bergen geprägt und relativ durchlässig.
Ukrainische Behörden gehen aktiv gegen illegale Schleusernetzwerke vor. Kiew versucht zudem, geflüchtete Männer zur Rückkehr in ihr Land zu bewegen.
Rund 4,1 Millionen Ukrainer haben in EU-Ländern einen vorübergehenden Schutzstatus erhalten, davon sind etwa 22 Prozent erwachsene Männer, so die EU-Statistikbehörde Eurostat. Das Einberufungssystem in der Ukraine steht als brutal, ineffizient, korrupt und ungerecht in der Kritik.

Ukraine kämpft weiterhin auf russischem Boden

Die Ukraine besetzt immer noch Gebiete auf russischem Boden – und widerspricht damit russischen Berichten. Staatschef Wolodymyr Selenskyj sagte, noch werde in den russischen Gebieten Kursk und Belgorod gekämpft. Letzteres geschehe zum Schutz der ukrainischen Städte Sumy und Charkiw.
Ukrainische Militärbeobachter verzeichnen im Gebiet Kursk tatsächlich noch einige wenige Quadratkilometer Boden unter Kontrolle Kiewer Truppen – den Rest des Vorstoßes vom Sommer 2024.
Unklarer ist die Lage im Fall Belgorods. Wenn ukrainische Truppen dort auf russischem Gebiet agieren sollten, könnte es darum gehen, einen Keil zwischen Moskauer Einheiten zu treiben, die die nahe Millionenstadt Charkiw gefährden.
General Apty Alaudinow, Vizechef der politischen Hauptverwaltung der russischen Streitkräfte und Kommandeur der Spezialeinheit „Achmat“, sagte, die Gebiete der Regionen Belgorod und Kursk seien vollständig unter russischer Kontrolle. Gegenangriffe seien gescheitert, Versuche fehlgeschlagen. „Der Feind versuchte lange Zeit, zumindest irgendeinen Brückenkopf zu besetzen“, sagte Alaudinow. (dpa/afp/red)

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