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Auch andere französische Flughäfen betroffen

Fluglotsenstreik: 40 Prozent der Paris-Flüge am Freitag gestrichen

40 Prozent der Flüge von und nach Paris sollen am Freitag ausfallen. Ebenso wird an anderen französischen Flughäfen des Landes mit Ausfällen und Verspätungen gerechnet.

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Passagiere am 3. Juli 2025 am Flughafen Roissy Charles-de-Gaulle außerhalb von Paris , als französische Fluglotsen einen zweitägigen Streik begannen, um bessere Arbeitsbedingungen zu fordern.

Foto: THIBAUD MORITZ/AFP via Getty Images

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Lesedauer: 3 Min.

Am zweiten Tag eines Streiks der französischen Fluglotsen sollen am Freitag 40 Prozent der Flüge von und nach Paris ausfallen. Davon dürften zahlreiche Urlaubsreisenden betroffen sein, denn Freitag ist der letzte Schultag vor den landesweiten Sommerferien in Frankreich.
Zu dem zweitägigen Streik hatten zwei Gewerkschaften der Fluglotsen aufgerufen, die bessere Arbeitsbedingungen fordern. Sie protestieren unter anderem gegen „Unterbesetzung“ und „toxisches Management“.
Zudem wehren sie sich gegen eine Reform, die eine engere Arbeitszeitkontrolle der Fluglotsen vorsieht. Diese wurde eingeführt, nachdem es Ende 2022 in Bordeaux beinahe zu einem Zusammenstoß zweier Flugzeuge gekommen wäre. Eine Untersuchung wies auf eine mangelhafte Organisation der Fluglotsen hin.
Diese wurde eingeführt, nachdem es Ende 2022 in Bordeaux beinahe zu einem Zusammenstoß zweier Flugzeuge gekommen wäre. Eine Untersuchung wies auf eine mangelhafte Organisation der Fluglotsen hin.

Mehr als 900 Flugausfälle am Donnerstag

Am Donnerstag sind bereits mehr als 900 Flüge ausgefallen. Zehntausende von Passagieren waren von den Ausfällen und Verspätungen betroffen.
Nach Angaben der Flugaufsicht wurden ein Viertel der Flüge von und nach Paris gestrichen. Auf dem Flughafen Nizza wurde jeder zweiter Flug gestrichen, in Marseille fielen 30 Prozent der Flüge aus. Auch in anderen Ländern kam es zu Ausfällen und Verspätungen, da auch Flüge über Frankreich von dem Streik der Fluglotsen betroffen waren.
Der Streik sei „inakzeptabel“, da er Ferienpläne von Tausenden Menschen durcheinander bringe, erklärte Airlines for Europa, ein Zusammenschluss mehrerer Fluggesellschaften. In vielen weiterführenden Schulen haben die untereren Jahrgangsstufen wegen der Abiturprüfungen bereits frei.

26 Prozent der Fluglotsen beteiligt

Verkehrsminister Philippe Tabarot bekräftigte am Donnerstag, dass er nicht nachgeben wolle. „Wer sich nichts vorzuwerfen hat, kann auch wie Millionen von Franzosen seine Arbeitszeit erfassen“, sagte er. Tabarot bedauerte, dass den Fluggesellschaften Verluste in Millionenhöhe drohten. Die Forderungen der Gewerkschaften seien inakzeptabel.
Die französische Flugaufsicht wies die Fluggesellschaften an, einen Teil ihrer Flüge zu streichen, um die Sicherheit mit weniger Personal gewährleisten zu können. Etwa 270 Fluglotsen seien an dem Streik beteiligt, dies entspreche etwa 26 Prozent.
Die europäische Behörde Eurocontrol meldete am Donnerstagnachmittag Verspätungen von durschnittlich 20 Minuten, die zu 73 Prozent dem französischen Streik zugeschrieben wurde. Nach aktualisierten Angaben von Eurocontrol waren am Donnerstag in ganz Europa 31.500 kommerzielle Flüge geplant.
Die Fluggesellschaft Ryanair strich nach eigenen Angaben 170 Flüge, wovon etwa 30.000 Passagiere betroffen seien. „Erneut werden Familien in ganz Europa zu Geiseln des Streiks der französischen Fluglotsen“, sagte Ryanair-Chef Michael O’Leary.
Am Freitag, dem Vorabend der Schulferien, wird sich die Lage auf den Pariser Flughäfen zuspitzen. Dort sollen bis zu 40 Prozent der Flüge ausfallen. Die Fluggesellschaft Air France nannte keine Zahl ausgefallener Flüge, teilte aber mit, dass die Langstreckenflüge nicht betroffen seien. (afp/red)

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