Korruptionsverdacht: Frankreichs Ex-Premier Balladur soll vor Gericht

Der frühere französische Premierminister Edouard Balladur soll sich in einem Korruptionsfall vor Gericht verantworten. Dabei geht es um mögliche Beihilfe zur Veruntreuung und Unterschlagung, wie die Generalstaatsanwaltschaft in Paris am Dienstag mitteilte. Der 90-jährige Balladur weist die Vorwürfe zurück. Auch gegen den früheren Verteidigungsminister François Léotard ordnete die Justiz einen Prozess an. 
Titelbild
Der französische Ex-Premierminister Edouard Balladur.Foto: ERIC FEFERBERG/AFP/Getty Images
Epoch Times1. Oktober 2019

Der frühere französische Premierminister Edouard Balladur soll sich in einem Korruptionsfall im Zusammenhang mit Waffenverkäufen vor Gericht verantworten. Dabei geht es um mögliche Beihilfe zur Veruntreuung und Unterschlagung, wie die Generalstaatsanwaltschaft in Paris am Dienstag mitteilte. Der 90-jährige Balladur weist die Vorwürfe zurück. Auch gegen den früheren Verteidigungsminister François Léotard ordnete die Justiz einen Prozess an.

Der gaullistische Premierminister Balladur wollte sich 1995 von den französischen Konservativen als Präsidentschaftskandidat gegen den in der vergangenen Woche gestorbenen Jacques Chirac aufstellen lassen. Für seine Kampagne sollen Schwarzgelder geflossen sein, die mit dem Verkauf von U-Booten an Pakistan und Kriegsschiffen an Saudi-Arabien im Zusammenhang standen.

Die sogenannte „Karachi-Affäre“ wurde erst 2002 nach einem in Pakistan verübten Anschlag publik. Damals wurden 15 Menschen bei einem Anschlag getötet. Er galt französischen Ingenieuren, die am Bau der U-Boote für Pakistan beteiligt waren.

Seit 2009 gehen die Ermittler dem Verdacht nach, dass der Anschlag eine Art Racheakt für ausbleibende Schmiergeldzahlungen war. Chirac hatte die Gelder 1996 nach seiner Wahl zum Präsidenten gestoppt. Ein Teil der Mittel soll zuvor für Balladurs letztlich erfolglose Kampagne abgezweigt worden sein. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion