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Paris unter Druck

Französische Börse: Anleger befürchten Dominoeffekt in Wirtschafts- und Fiskalpolitik

Die politischen Krise in Frankreich löst an der Börse deutliche Kursverluste aus. Die Märkte sind nervös. Auch die Aktienkurse französischer Banken sind auf Talfahrt.

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Im Euronext-Handelsgebäude im Geschäftsviertel La Défense westlich von Paris (Symbolbild).

Foto: Thomas Samson/AFP via Getty Images

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Lesedauer: 2 Min.

Die Verschärfung der politischen Krise in Frankreich durch den überraschenden Rücktritt von Regierungschef Sébastien Lecornu hat an der Pariser Börse deutliche Kursverluste ausgelöst.
Der Leitindex CAC 40 rutschte am Montagmorgen um mehr als zwei Prozent ab und notierte am Vormittag rund 1,5 Prozent im Minus. Zugleich verteuerten sich an den Anleihemärkten die Kreditkosten des Landes, was die ohnehin schwierige Finanzlage der zweitgrößten Volkswirtschaft der Eurozone weiter verschlechtern könnte.

Dominoeffekt befürchtet

Die Rendite zehnjähriger französischer Staatsanleihen stieg am Montag kurzzeitig auf 3,61 Prozent, bevor sie auf 3,57 Prozent zurückging.
„Sollte die 3,60-Prozent-Marke überschritten werden, könnten französische Staatsanleihen massiven Angriffen ausgesetzt sein, was die Märkte nervöser machen würde“, erklärte Analyst Antoine Andreani von der Handelsplattform XTB France.
Zugleich stieg der sogenannte Spread zwischen französischen und deutschen Anleihen, der als wichtiger Indikator dafür gilt, wie Anleger das Kreditrisiko Frankreichs im Vergleich zu Deutschland sehen, am Montag auf den höchsten Stand seit neun Monaten.
Lecornus Rücktritt habe „die politische Arena in Unsicherheit gestürzt“, kommentierte Andreani. „Anleger befürchten einen Dominoeffekt auf die Wirtschafts- und Fiskalpolitik“, fügte er hinzu.

Hintergrund der politischen Krise: Haushaltsstreit

Der Anstieg der staatlichen Kreditkosten schickte am Montag auch die Aktienkurse französischer Banken auf Talfahrt, da diese große Posten an französischen Staatsanleihen halten. BNP Paribas büßte gegen Mittag mehr als vier Prozent ein; Société Générale und Crédit Agricole verloren mit fast sechs Prozent und mehr als vier Prozent ebenfalls deutlich.
Hintergrund der politischen Krise in Frankreich ist der Streit um den Haushalt für das kommende Jahr, in dem angesichts des hohen Schuldenstandes massive Einschnitte bei öffentlichen Ausgaben bevorstehen. Staatspräsident Emmanuel Macron hatte Lecornu am 9. September ernannt. Er war bereits der fünfte Regierungschef seit Macrons Wiederwahl im Mai 2022. (afp/red)

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