Französische Botschaft ruft Bürger zum Verlassen von Pakistan auf

Nach den gewalttätigen, anti-französischen Protesten in Pakistan hat die französische Botschaft ihre Bürger zum Verlassen des Landes aufgerufen.
Titelbild
Händler verbrennen ein Porträt des französischen Präsidenten Emmanuel Macron während einer Anti-Frankreich-Demonstration in Karachi am 10. November 2020. Foto von RIZWAN TABASSUM/AFP via Getty Images
Epoch Times15. April 2021

Französischen Staatsangehörigen und Unternehmen werde „aufgrund der ernsthaften Bedrohungen“ vorläufig zur Ausreise geraten, heißt es in einer Mitteilung der Botschaft am Donnerstag.

Die anti-französische Stimmung in Pakistan hatte sich an den Mohammed-Karikaturen der Satire-Zeitung „Charlie Hebdo“ entzündet; Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte die Karikaturen im Namen der Meinungsfreiheit verteidigt.

Die Sicherheitsvorkehrungen vor der französischen Botschaft in Islamabad wurden inzwischen verstärkt, wie ein AFP-Journalist berichtete. Zusätzliches Sicherheitspersonal bewachte die Auslandsvertretung, um deren Mauern Schiffscontainer zum Schutz aufgestellt wurden.

Im vergangenen Jahr waren rund 445 französischen Staatsbürger in Pakistan gemeldet, die tatsächliche Zahl dürfte davon abweichen. Nach Angaben der Botschaft sind 35 französische Unternehmen in dem Land aktiv, vor allem Großunternehmen in den Bereichen Energie, Pharma, Bau oder Handel und Transport.

In Pakistan gibt es seit Monaten anti-französische Proteste. Im vergangenen Jahr organisierte die islamistische Partei Tehreek-e-Labaik (TLP) Massenproteste gegen Frankreich und legte damit Islamabad tagelang lahm. Ausgelöst worden waren sie durch Äußerungen Macrons, der sich deutlich zur Meinungsfreiheit bekannt und die Veröffentlichung von Mohammed-Karikaturen verteidigt hatte.

Von vielen Muslimen werden die Karikaturen als Gotteslästerung empfunden. Erst in der vergangenen Woche wurden bei TLP-Protesten zwei Polizisten getötet. Am Mittwoch kündigte die pakistanische Regierung ein Verbot der islamistischen Partei an. (afp)



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