Drahtzieher bei Paris-Anschlägen war auch in Deutschland

Abdelhamid Abaaoud, der nach Angaben von Frankreichs „eine entscheidende Rolle“ bei den verheerenden Anschlägen von Paris gespielt hat, war 2014 in Deutschland. Die Bundespolizei kontrollierte ihn auf Anweisung Belgiens.
Titelbild
Der bedeckte Körper eines Opfers liegt am Boulevard des Filles du Calvaire, in der Nähe des Bataclan Theater, am 14. November 2015 in Paris, Frankreich.Foto: Thierry Chesnot / Getty Images
Epoch Times19. November 2015

Der mutmaßliche Drahtzieher der Anschläge von Paris, Abdelhamid Abaaoud, ist im vergangenen Jahr auch in Deutschland gewesen. Die Bundespolizei habe den Belgier am 20. Januar 2014 am Flughafen Köln/Bonn kontrolliert, sagte ein Sprecher der Bundespolizei.

Belgien habe Abaaoud damals zur Kontrolle im Schengener Informationssystem ausgeschrieben. Das bedeutet, es war nicht vorgesehen, den Mann aufzuhalten.

„Spiegel Online“ berichtete, der Mann habe nach Istanbul fliegen wollen und den Beamten bei der Kontrolle erzählt, er wolle dort Freunde und Verwandte besuchen.

Entscheidende Rolle in Paris

Nach Angaben von Frankreichs Innenminister Bernard Cazeneuve hat Abaaoud nach derzeitigen Erkenntnissen „eine entscheidende Rolle“ bei den verheerenden Anschlägen von Paris gespielt.

Die Ermittlungen würden „die genaue Beteiligung“ Abaaouds klären, sagte Cazeneuve am Donnerstag in Paris.

Zudem sei er möglicherweise in vier weitere teils vereitelte Anschläge seit dem Frühjahr verwickelt gewesen, so Cazeneuve. Dazu gehöre der verhinderte Anschlag im Thalys-Schnellzug zwischen Brüssel und Paris im August.

Abaaoud wurde bei einem stundenlangen Anti-Terror-Einsatz am Mittwoch im Pariser Vorort Saint-Denis getötet. Die Staatsanwaltschaft untersucht, ob er sich selbst in die Luft gesprengt hat.

Bei der koordinierten Anschlagserie in Frankreichs Hauptstadt töteten Extremisten 129 Menschen, 350 wurden zum Teil schwer verletzt. (dpa/dk)



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