„Frauen in den Dschihad!“: Taliban rekrutieren mit Frauenzeitschrift Kämpferinnen für den „Heiligen Krieg“

„Steht auf, Töchter der heiligen Eva, die Zeit für das Märtyrertum ist da.“ Mit dieser Überschrift lockt die erste Frauenzeitschrift der pakistanischen Taliban muslimische Frauen in den Dschihad.
Titelbild
Afghanische Frauen in Pakistan (Symbolbild).Foto: A MAJEED/AFP/Getty Images
Epoch Times16. August 2017

„Lerne, einfache Waffen zu bedienen“ oder „Helfe mit dem Transport von Sprengstoffwesten“ – das und noch viel mehr steht in der ersten Frauenzeitschrift der pakistanischen Taliban. Sie erschien Ende letzten Monats in englischer Sprache.

„Sunnat-e-Khaula“ – „Khaulas Weg“ – heißt das Magazin, das nach der muslimischen Kriegerin Khaula aus dem 7. Jahrhundert benannt ist. Damit sollen muslimischen Frauen dazu animiert werden, sich den Dschihadisten anzuschließen und in den „Heiligen Krieg“ zu ziehen. Der „Spiegel“ berichtete.

„Khaulas Weg“: Kapitalismus ist eine Teufelswerk

Neben dem Aufruf, „dem Wort Allahs zu gehorchen“, wird den Lesern vermittelt, dass der Kapitalismus ein Teufelswerk sei und alle nicht-islamischen Systeme eine „Sklaverei der Ungerechtigkeit“ darstellten.

Dieses kapitalistische System der Anhänger des Teufels ruht darauf, dass die Reichen noch reicher, und die Armen noch ärmer werden. Es gibt keine Regeln, keine Moral“, heißt es in „Khaulas Weg“. Die „taz“ berichtete.

„Gläubige“ würden nur getötet, gefoltert und vergewaltigt werden, weil sie Muslime seien. Menschen, die in den Dschihad zögen, würden im Kampf gegen die Ungerechtigkeit sterben. Deswegen sollen sie den Status eines Märtyrers erhalten, schreibt die „taz“.

Frauen sollen Selbstmordattentäter aktiv unterstützen – Belohnung wartet im Paradies

Es wird auch darauf hingewiesen, dass Frauen bei der Ausbreitung des Islams eine wichtige Rolle spielten und weiterhin spielen sollten: „Der erste Märtyrer des Islam war eine Frau. Der erste Mensch, der den Islam annahm, war eine Frau. Der erste Mensch, der Mohammed in seinem Kampf unterstützt hat, war eine Frau. Also lernt, zu Hause Granaten zu basteln, und Schusswaffen zu bedienen“.

Zudem sollen Dschihadistinnen Selbstmordattentäter aktiv unterstützen: „Versteckt die Waffen der Märtyrer, gebt ihnen Geld, zeigt ihnen Männer, Frauen und Institutionen, die als Angriffsziel dienen können“, steht laut dem „Spiegel“ in der Zeitschrift.

Jede Frau, die sich dem Dschihad anschließe, werde nach ihrem Tod reichlich belohnt, heißt es im Magazin. Das Paradies warte auf sie und sei ein Ort „voller Luxus und Vergnügungen, Juwelen, erlesener Kleidung und Palästen“. „Halal“ (erlaubt) und „haram“ (verboten) spielten keine Rolle mehr, denn im Paradies sei alles erlaubt.

Ehefrau eines Taliban-Führers: „Kinderehe ist gut für die Moral der Gesellschaft“

In „Khaulas Weg“ wird auch eine der drei Ehefrauen des Taliban-Führers Mullah Fazlullah Khurasani interviewt. Sie sei im Alter von 14 Jahren verheiratet worden und bedauere, dass es Gesetzesinitiativen gegen die Kinderehe gebe.

Unverheiratete „reife Jungen und Mädchen“ könnten auf diese Weise zu einer „Quelle moralischer Zerstörung der Gesellschaft werden“, meint sie.

Kinder sollen zu Märtyrern erzogen werden

In einem Kapitel mit der Überschrift „Komm, lass uns Dschihad machen mit dem kleinen Kämpfer Omar“ kommt schließlich der angeblich sechsjährige Omar zu Wort. In der Ich-Form erzählt er, wie er genauso wie sein Vater in den „Heiligen Krieg“ ziehen wolle, um „die Ungläubigen zu bekämpfen“ und als Märtyrer ins Paradies zu kommen.

Wenn ich groß bin, werde ich Dschihad machen wie mein Vater. Ich werde Ungläubige bekämpfen. So Gott will, werde ich ein großes Gewehr bauen und Drohnen vom Himmel schießen. Ich werde ein Märtyrer“, steht laut dem „Merkur“ in der Zeitschrift.

Um dieser Aufgabe gewachsen zu sein, studiere er jeden Abend den Koran und die Hadithe (Erzählungen über das Leben und die Taten Mohammeds) und treibe Sport.

Schließlich werde der Dschihad alle schlechten Menschen vernichten, „damit wir friedlich unter Allahs Recht leben können“, erklärt Omar.

Die 45-seitige Zeitschrift sei nur in einer kleinen Auflage erschienen, doch hätten sich die Meldungen über ihre Veröffentlichung sehr schnell im pakistanischen Internet verbreitet. Das könne den Taliban neue Mitglieder bescheren, warnen laut der „taz“ Terrorismusexperten.

(as)



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