Friedensgespräche zwischen den USA und Taliban – Taliban kündigen Reduzierung von Angriffen an

Die Friedensgespräche zwischen den USA und den radikalislamischen Taliban stehen offenbar vor einem Durchbruch. Im Kurzbotschaftendienst Twitter begrüßte der afghanische Präsident Aschraf Ghani "beträchtliche Fortschritte" in den Verhandlungen in Doha.
Titelbild
Mullah Abdul Ghani Baradar (l.), Vize-Chef der Taliban aus Afghanistan, und Taliban-Verhandlungsführer Sher Mohammad Abbas Staneksai.Foto: Alexander Zemlianichenko/AP/dpa
Epoch Times12. Februar 2020

Die seit Dezember wieder aufgenommenen Friedensgespräche zwischen den USA und den Taliban machen Fortschritte. Der afghanische Präsident Aschraf Ghani  sprach im Kurzbotschaftsdienst Twitter von „beträchtlichen Fortschritten“ bei den Verhandlungen in Doha. Ein hochrangiger Taliban-Vertreter in Afghanistan stellte für die kommenden Tage eine Reduzierung der Gewalt in Aussicht. Laut einem US-Medienbericht gab auch US-Präsident Donald Trump grünes Licht für ein Abkommen.

US-Außenminister Mike Pompeo habe ihn angerufen, um ihn über die „beträchtlichen Fortschritte in den laufenden Friedensgesprächen mit den Taliban“ zu informieren, schrieb Ghani. Pompeo stellte ihm ein „Angebot der Taliban“ vor, durch das die Gewalt in Afghanistan „erheblich und dauerhaft reduziert“ werden solle.

Nach Angaben eines hochrangigen Taliban-Vertreters in Afghanistan ist die Islamistenmiliz bereit, ihre Angriffe in dem Krisenstaat zu reduzieren. Sollte ein Abkommen unterzeichnet werden, seien die Taliban ab Freitag bereit, die Gewalt zu reduzieren. Die Miliz will ihren Einfluss nutzen, um Splittergruppen dazu zu bringen, ihre Attacken einzuschränken.

Gegenstand der Friedensgespräche

In den laufenden Verhandlungen zwischen Vertretern der US-Regierung und der Taliban geht es um die Bedingungen eines US-Truppenabzugs aus Afghanistan. Im Gegenzug sollen die Taliban Garantien dafür geben, dass sie das Terrornetzwerk Al-Kaida und die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) bekämpfen. Ein Friedensabkommen zwischen den USA und den Taliban gilt als wichtiger Vorläufer für direkte Gespräche zwischen der afghanischen Regierung und den Taliban.

Laut einem Bericht der „New York Times“ stimmte US-Präsident Trump einem Abkommen mit den Taliban unter der Bedingung zu, dass die Taliban sich im Vorfeld der Vereinbarung an die zugesagte Reduzierung der Gewalt hielten. Laut den Taliban-Kreisen in Pakistan stimmte die radikalislamische Miliz dem zu. Demnach soll es sich bei dem geplanten Abkommen um eine Art Waffenruhe handeln, die jedoch aufgrund verschiedener „Komplikationen“ nicht als solche bezeichnet werden könne.

Trump will US-Soldaten „nach Hause holen“

In seiner Rede zur Lage der Nation in der vergangenen Woche in Washington hatte Trump bekräftigt, alle US-Soldaten aus Afghanistan abziehen zu wollen. „Wir arbeiten endlich daran, den längsten US-Krieg zu beenden und unsere Soldaten nach Hause zu holen“, sagte der US-Präsident.

Schon einmal standen die Gespräche zwischen den USA und den Taliban vor einem Durchbruch – bis Trump sie angesichts der anhaltenden Taliban-Anschläge in Afghanistan im September vergangenen Jahres für „tot“ erklärte. Im Dezember wurden die Verhandlungen wieder aufgenommen. (afp/al)



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