Gambias langjähriger Präsident Jammeh beendet mit Rücktritt wochenlange Krise

Gambias ehemaliger Präsident Jammeh war im Dezember nach über 22 Jahren an der Macht abgewählt worden und hatte seine Niederlage gegenüber Wahlsieger Adama Barrow zunächst eingestanden. Eine Woche später verlangte er aber plötzlich eine Wiederholung der Wahl und reichte beim Obersten Gericht Klage gegen das Ergebnis ein. Seitdem weigerte er sich, seinen Posten zu räumen.
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Ein Mann steigt auf ein zerrissenes Bild vom gambischen Präsidenten Yahya Jammeh. 3. Dezember 2016.Foto: SEYLLOU/AFP/Getty Images
Epoch Times21. Januar 2017

Gambias abgewählter Präsident Yahya Jammeh hat nach einem wochenlangen Konflikt um die Macht in dem westafrikanischen Land seinen Rücktritt angekündigt. Er habe „guten Gewissens“ entschieden, die Führung „dieser großen Nation“ abzugeben, sagte Jammeh in der Nacht zum Samstag in einer TV-Ansprache. Zuvor hatten Mauretanien und Guinea einen letzten Vermittlungsversuch unternommen, um einen Militäreinsatz in Gambia noch abzuwenden.

Jammeh war im Dezember nach über 22 Jahren an der Macht abgewählt worden und hatte seine Niederlage gegenüber Wahlsieger Adama Barrow zunächst eingestanden. Eine Woche später verlangte er aber plötzlich eine Wiederholung der Wahl und reichte beim Obersten Gericht Klage gegen das Ergebnis ein. Seitdem weigerte er sich, seinen Posten zu räumen.

In den vergangenen Tagen hatte sich der Konflikt dramatisch zugespitzt. Truppen aus fünf Staaten der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas überschritten die Grenze zu Gambia, um Jammeh zur Übergabe der Macht an den mittlerweile vereidigten Barrow zu bewegen. Der UN-Sicherheitsrat hatte einem militärischen Eingreifen zugestimmt.

Die Ecowas unterbrach ihre Militärintervention schließlich für einen letzten Vermittlungsversuch. Die Präsidenten Guineas und Mauretaniens, Alpha Condé und Ould Abdel Aziz, kamen am Freitag nach Banjul, um Jammeh zum Aufgeben zu bewegen. Sie erzielten Einigkeit darüber, dass Jammeh sein Amt aufgibt, nicht jedoch, in welches Exilland er gehen wird, hieß es aus der mauretanischen Delegation.

„Meine Entscheidung wurde nicht von außen diktiert“, sagte Jammeh in seiner TV-Ansprache zu der Einigung. Sie liege einzig im Interesse des gambischen Volkes und des Landes. In Zeiten der „Unruhen und Angst in anderen Teilen Afrikas und der Welt“ sei es wichtig, Frieden und Sicherheit in Gambia zu wahren.

Barrow hatte am Donnerstag in der gambischen Botschaft in Senegals Hauptstadt Dakar seinen Amtseid als Präsident abgelegt. Er forderte von den Streitkräften seines Landes unbedingte Loyalität ihm gegenüber als Oberbefehlshaber. Er soll den Posten des Präsidenten offiziell übernehmen, sobald seine Sicherheit in Gambia gewährleistet ist. (afp)



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