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„Schneller an die Gesellschaft zurückgeben“

Gates-Stiftung schließt 2045 und kündigt neue Milliardenhilfen an

Microsoft-Gründer Bill Gates hat die Schließung seiner Stiftung angekündigt. Bis dahin sollen noch mehr als 200 Milliarden US-Dollar für wohltätige Zwecke gespendet werden.

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Microsoft co-founder and Chair of the Gates Foundation Bill Gates attends a session during the Philanthropy Asia Summit in Singapore on May 5, 2025. (Photo by Roslan RAHMAN / AFP) (Photo by ROSLAN RAHMAN/AFP via Getty Images)

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Microsoft-Gründer Bill Gates hat neue Milliardenhilfen durch seine Stiftung angekündigt – und deren Schließung im Jahr 2045. In den kommenden 20 Jahren seien mehr als 200 Milliarden Dollar (rund 176 Milliarden Euro) für wohltätige Zwecke vorgesehen, schrieb Gates am Donnerstag in seinem Blog. „Damit verdoppeln wir unsere Spenden“, schrieb der 69-Jährige.
„Es gibt zu viele dringende Probleme, die gelöst werden müssen, als dass ich Ressourcen zurückhalten könnte, mit denen ich den Menschen helfen könnte“, schreibt Gates. „Deshalb habe ich mich entschlossen, mein Geld viel schneller an die Gesellschaft zurückzugeben, als ich ursprünglich geplant hatte.“
Mit dem Geld wolle er etwa die Sterblichkeit von Müttern und Neugeborenen senken „und Millionen von Menschen aus der Armut befreien“, schrieb Gates in seinem Blogbeitrag. Die Gates-Stiftung gilt weltweit als die größte Privatstiftung, sie finanziert nach eigenen Angaben Gesundheits-, Bildungs- und Entwicklungsprogramme in mehr als 130 Ländern.
Gates schrieb weiter, in den ersten 25 Jahren ihres Bestehens habe die Stiftung „mehr als 100 Milliarden Dollar verschenkt“. Dies sei auch dem einflussreichen US-Investor Warren Buffett zu verdanken. Gates hatte die Stiftung im Jahr 2000 gemeinsam mit seiner Ex-Frau Melinda gegründet. Damals schied Bill Gates als Microsoft-Chef aus dem Unternehmen aus.
Gates veröffentlichte in seinem Beitrag eine Grafik, nach der sein Vermögen in den kommenden zwei Jahrzehnten um 99 Prozent sinken wird. Derzeit wird der Microsoft-Gründer vom Wirtschaftsmagazin Forbes auf Platz 13 auf der Liste der reichsten Menschen weltweit geführt. Sein geschätztes Vermögen beläuft sich auf fast 113 Milliarden Dollar.
„Die Leute werden vieles über mich sagen, wenn ich sterbe, aber ich bin entschlossen, dass ‚Er starb reich‘ nicht eines davon sein wird“, betonte Gates.

Gates kritisiert Hilfskürzungen der USA

Microsoft-Gründer Bill Gates hat den Stopp der Entwicklungshilfe der USA scharf kritisiert. Die Auswirkungen seien nicht nur aufgrund der Höhe der Ausfälle schlimm, sondern auch, weil die Hilfsgelder so plötzlich eingestellt wurden. „Es spielt sich eine unglaubliche Tragödie ab“, sagte Gates dem „Handelsblatt“ (Freitagausgabe). „Am schlimmsten ist es für die Babys, die nicht geimpft werden oder die von ihren Müttern mit Aids angesteckt werden.“
Laut Gates könnte die weltweite Kindersterblichkeit aufgrund der Kürzungen in vier Jahren von jährlich fünf auf sechs Millionen steigen, während seine Stiftung sie eigentlich auf vier Millionen senken wollte. „Es kommt nicht oft vor, dass Entscheidungen getroffen werden, die den Tod von Millionen von Kindern zur Folge haben“, sagte Gates. „Aber genau das ist hier der Fall.“
Derzeit versucht Gates, Trump und US-Außenminister Marco Rubio davon zu überzeugen, die Kürzungen zurückzunehmen. Er zeigte sich optimistisch, dass die US-Hilfen in „vier oder fünf Jahren“ spätestens wieder fließen werden. Mit dem Trump-Sonderbeauftragten Elon Musk spricht Gates eigenen Angaben zufolge nicht, obwohl dieser die radikalen Kürzungen veranlasst hat. Laut „Handelsblatt“ nannte Gates Musks Verhalten „abstoßend“.
(afp/dts/dpa/tp)

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