„Demokratiewachen“: Gedenkfeiern zum Putschversuch beginnen in der Türkei

Die Türkei gedenkt ab heute des Putschversuches vor einem Jahr, der zuerst den damaligen Ministerpräsidenten Erdogan kurz ins Wanken und danach mehr als 50 000 Menschen ins Gefängnis brachte. Eine Woche lang wollen sich die Türken in sogenannten "Demokratiewachen" auf Straßen und Plätzen versammeln.
Titelbild
Demonstration nach Putsch-Versuch in der Türkei. 24. Juli 2016.Foto: OZAN KOSE/AFP/Getty Images
Epoch Times11. Juli 2017

Zum Gedenken an den Putschversuch in der Türkei im vergangenen Jahr beginnen heute Feierlichkeiten im ganzen Land. Eine Woche lang wollen sich die Türken jeden Abend in sogenannten „Demokratiewachen“ auf den Straßen und Plätzen versammeln, um an den gescheiterten Putsch vom 15. Juli 2016 zu erinnern.

Höhepunkt ist eine Ansprache von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan im Parlament im Ankara am frühen Sonntagmorgen um 02:32 Uhr (01:32 MEZ). Das ist genau der Moment, als die Putschisten vor einem Jahr das Parlament bombardierten. Zudem soll wie in der Putschnacht ein besonderer Gebetsruf von den Minaretten der Moscheen erklingen.

In der Putschnacht und nach der Niederschlagung des Aufstands von Teilen des Militärs im vergangenen Jahr hatte Erdogan seine Anhänger ebenfalls dazu aufgerufen, auf die Straße zu gehen. Die türkische Führung macht den in den USA lebenden Prediger Fethullah Gülen für den Umsturzversuch verantwortlich.

Die Behörden gehen seitdem gegen vermeintliche Gülen-Anhänger vor. Mehr als 50 000 wurden verhaftet, mehr als 100 000 Staatsbedienstete entlassen oder suspendiert und zahlreiche Medien geschlossen. (dpa)

Türkische Polizisten und Anhänger von Präsident Erdogan stehen nach dem gescheiterten Putsch in der Nähe von Panzern auf der Bosporusbrücke in Istanbul. Foto: str/dpa

Türkische Polizisten und Anhänger von Präsident Erdogan stehen nach dem gescheiterten Putsch in der Nähe von Panzern auf der Bosporusbrücke in Istanbul. Foto: str

Angespannte Lage in der Putschnacht auf dem Taksim-Platz in Istanbul. Foto: Uygar Onder Simsek/dpa

Angespannte Lage in der Putschnacht auf dem Taksim-Platz in Istanbul. Foto: Uygar Onder Simsek

Erdogan-Anhänger protestieren einen Tag nach dem Putschversuch in Istanbul. Foto: Sedat Suna/dpa

Erdogan-Anhänger protestieren einen Tag nach dem Putschversuch in Istanbul. Foto: Sedat Suna

Festgenommene Soldaten werden nach dem Putschversuch zu einem Istanbuler Gericht gebracht. Foto: Sedat Suna/dpa

Festgenommene Soldaten werden nach dem Putschversuch zu einem Istanbuler Gericht gebracht. Foto: Sedat Suna

Türkische Polizisten führen putschverdächtige Soldaten am Taksim-Platz in Istanbul ab. Foto: Tolga Bozoglu/dpa

Türkische Polizisten führen putschverdächtige Soldaten am Taksim-Platz in Istanbul ab. Foto: Tolga Bozoglu

Gefängnis in Antalya: Nach dem Putschversuch vom 15. Juli waren die Haftanstalten zeitweise überfüllt. Foto: Tolga Bozoglu/dpa

Gefängnis in Antalya: Nach dem Putschversuch vom 15. Juli waren die Haftanstalten zeitweise überfüllt. Foto: Tolga Bozoglu



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion