Gefängniswärter in England protestieren: Gefangene haben teilweise „effektiv die Kontrolle“ über das Gefängnis

Die Zustände in britischen Gefängnissen sind seit Jahren in der Kritik. Jetzt haben Justizvollzugsbeamte in mehreren Städten in England und Wales gegen die Zustände in Gefängnissen protestiert.
Titelbild
In Englands Gefängnissen übernehmen die Gefangenen die Kontrolle.Foto: Patrick Seeger/dpa
Epoch Times17. September 2018

Justizvollzugsbeamte haben in mehreren Städten in England und Wales gegen die Zustände in Gefängnissen protestiert. Immer häufiger werden dort Wärter von Häftlingen attackiert. „Unsere Mitglieder haben genug von den gebrochenen Knochen und Kiefern, Augenhöhlen und Schädeln, dem Schlitzen und Stechen“, sagte der Chef der Vereinigung für Gefängnismitarbeiter, Mark Fairhurst, am Freitag in einem BBC-Interview.

Er forderte mehr Mitarbeiter und ein Herabsetzen des Rentenalters in den Gefängnissen. „Wir haben seit 2010 mehr als 7000 erfahrene Mitarbeiter verloren.“ Diese seien durch eine weit geringere Zahl an unerfahrenen Kollegen ersetzt worden.

Die Zustände in britischen Gefängnissen sind seit Jahren in der Kritik. Immer wieder gibt es gewaltsame Häftlingsaufstände. Erst vor wenigen Tagen wurde eine Häftlingsanstalt im knapp 100 Kilometer nördlich von London gelegenen Bedford in einem offiziellen Bericht ein ganzer „Katalog des Scheiterns“ attestiert. Demnach hätten die Gefangenen teilweise „effektiv die Kontrolle“ über das Gefängnis, das durchzogen von Drogengeruch und mit Ratten verseucht sei.

Die Regierung kündigte am Freitag zunächst an, den Protest der Gefängniswärter per Gericht stoppen zu wollen. Sie hätten kein Streikrecht, lautete die Begründung. Später zeigte sie sich gesprächsbereit. Der Ausstand wurde am Nachmittag beendet. (dpa)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion