„Alle meine Freunde…“ Schul-Massaker in Pakistan fordert 145 Tote, 132 davon Kinder

"Alle lagen um mich herum, meine Freunde, verletzt und tot."

Der 15-jährige Shahrukh Khan, der an beiden Beinen Schußverletzungen hat, überlebte. Er sprach mit Reuters: "Eine meiner Lehrerinnen schrie, sie hatte einen Schuss in die Hand bekommen, sie schrie vor Schmerzen. Ein Terrorist ging dann zu ihr und begann auf sie zu schießen. Er stoppte erst, als sie keinen Laut mehr von sich gab." Er sprach auch von seinen Freunden, die tot oder verletzt um ihn lagen. 

Ein Land in Trauer:
https://youtube.com/watch?v=v

Ein Militär-Quelle informierte NBC News darüber, dass die Attentäter Polizei-Uniformen und Selbstmord-Westen trugen. "Sie verbrannten einen Lehrer vor seinen Schülern im Klassenraum. Sie setzten den Lehrer mit Benzin in Flammen und zwangen die Kinder zuzusehen."

Die Regierung von Pakistan rief eine dreitägige Staatstrauer aus. General Major Asim Bajwa, ein Militär-Sprecher sprach zu NBC News von 132 ermordeten Kindern und 10 toten Schulmitarbeitern. Sieben Terroristen wurden getötet und sieben Soldaten der Special Force verletzt.

In der Schule, nach dem Massaker:
https://youtube.com/watch?v=Qv7W2Xb36ig

"Dann kamen sie in die Klassen…"

Es wird dunkel in Peschawar… Es gibt mindestens 132 Tote und über 120 Verletzte. Viele ringen im Krankenhaus um ihr Leben.

Die Attacke startete 10 Uhr Ortszeit (6 Uhr Berlin). Mudassir Awan ist ein Schularbeiter. Er hatte sechs oder sieben Personen in Militärkleidung gesehen: "Wir dachten, dass es Kinder seien, die ein Spiel machen", sagte er Reuters, "aber dann sahen wir eine Menge an Waffen. Als sie das Feuer eröffneten, rannten wir zu unseren Klassenzimmern. Dann kamen sie in die Klassen und töteten die Kinder…".

Ein Schüler berichtet: „Wir hatten eine Chemie-Prüfung. Ich war gerade fertig und saß im Labor, als das Feuer startete. Extremisten kamen rein und eröffneten das Feuer auf die Schüler. Sie haben sogar eine Zweijährige getötet, die zu Besuch in der Schule war.“

Attaullah Khan ist einer der Schüler, die verletzt überlebten. Er berichtete der Nachrichtenagentur AP: „Gegen 10.30 Uhr (5.30 Uhr GMT, Anm.d.Red.) gab es eine Veranstaltung in der Aula. Soldaten waren dort, plötzlich wurde das Feuer eröffnet. Ich weiß nicht die genaue Zahl, aber ich habe viele Menschen in der Schule gesehen. Als die Schießerei begann, wurde ich verletzt und viele Schüler getötet.“

Die Terroristen wurden ins Schulgebäude zurückgedrängt. Einer von ihnen hat sich auf einem Spielplatz selbst in die Luft gesprengt. Fünf weitere wurden vom Einsatzkommando erschossen. Die Gefechte dauern an.

Deutschland verurteilt Verbrechen

Berlin: Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier verurteilte den Angriff der radikalislamischen Taliban auf die Schule in Pakistan auf das Schärfste: "Die Geiselnahme und Ermordung von Kindern übertrifft in ihrer grausamen Feigheit alles, was das seit Jahren von Terror und Gewalt heimgesuchte Pakistan bisher kannte!" Der Minister sprach seine Trauer gegenüber den Toten aus: "Wir trauern mit dem pakistanischen Volk um die Opfer dieses blutigen Terroranschlags."

17-jährige Friedensnobelpreisträgerin Malala Yousafzai "Ich trauere, zusammen mit Millionen"

Sie äußerte sich auf ihrer Facebook-Seite: „Ich bin tief erschüttert von diesem sinnlosen und kaltblütigen Akt des Terrors in Peshawar, der vor unseren Augen geschehen ist. (…) Ich verurteile diese grausamen und feigen Handlungen und stehe vereint mit der Regierung und den pakistanischen Streitkräften.. (…) Ich trauere, zusammen mit Millionen anderen Menschen auf der ganzen Welt, um diese Kinder, meine Brüder und Schwestern – aber wir werden niemals besiegt werden.“

Die pakistanischen Medien (Klick hier:) sprachen bald von über 100 Todesopfern. Diese Zahl erhöhte sich zwischenzeitlich schon auf 132. Dies meldete der englische "The Telegraph". Die meisten der Opfer sind Kinderr. Dies wurde inzwischen

auch von den Behörden bestätigt.Der Großteil der 500 Schüler sei evakuiert. Wieviele Geiseln sich noch im Gebäude befinden, ist bisher nicht bekannt. Der Chefminister der Provinz Khyber-Pakhtunkhwa sprach von intensiven Feuergefechten in der vom Militär betriebenen "Army Public School & College".  

https://youtube.com/watch?v=C8v8eLRdYLg

https://youtube.com/watch?v=TWcF6oztHg0

Nach Augenzeugenberichten kamen die Männer in die Schule und eröffneten das Feuer auf die Kinder. Sie gingen von Klassenzimmer zu Klassenzimmer. Der Angriff auf den Schulbereich der 1. bis 6. Klassen ereignete sich zum Zeitpunkt der Prüfungen in der Aula. Die Taliban-Gruppe Tehreek-e-Taliban Pakistan (TTP) hat sich für den Anschlag bekannt: "Wir haben Scharfschützen und Selbstmordattentäter in dem Gebäude", sagte TTP-Sprecher Muhammad Khorasani. Weiter hieß es, dass die Terroristen den Auftrag hätten, die größeren Kinder zu erschießen, die kleinen aber zu lassen. Der Angriff sei eine Reaktion auf die Militäroffensive gegen die Taliban, so Khorasani. 

Bewaffnete Taliban haben im pakistanischen Peschawar eine Schule gestürmt und 500 Schüler und Lehrer als Geiseln genommen. Die Polizei spricht von mindestens sechs Bewaffneten. Es gab einen Schusswechsel. Mindestens zehn Kinder zwischen neun und 14 Jahren wurden getötet, 36 wurden verletzt. Eine Lehrerin und ein Soldat wurden ebenfalls getötet. Sechs Schüler und zwei Lehrer sind schwer verletzt worden. Es gab Explosionen. Krankenwagen und Hubschrauber sind vor Ort.

Foto: Screenshot/Youtube

Die meisten Schüler der Schule sind Kinder von Armeeangehörigen. Die Schule ist von Armee umstellt, einige Kinder konnten bereits fliehen. Auf ihrer Flucht hatten sie die Leichen anderer Kinder im Flur gesehen, berichtete die pakistanische "Dawn" nach Augenzeugenberichten. Ministerpräsident Nawaz Sharif verurteilte inzwischen den Anschlag und kündigte an, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. (sm)

https://youtube.com/watch?v=A3I2-Zmv_ZU
 

Terrorpakt von IS und Pakistan-Taliban

Erst im Oktober meldete DPA: Die pakistanischen Taliban haben Extremistengruppen wie der Terrormiliz Islamischer Staat im Irak und in Syrien ihre Unterstützung zugesagt. „Die Mudschaheddin, die im Irak und in Syrien kämpfen, sind unsere Brüder“, heißt es in einer Mitteilung des Chefs der pakistanischen Taliban, Mullah Fazlullah. In der Mitteilung wird die Terrormiliz IS nicht ausdrücklich erwähnt. Ein TTP-Anführer sagte der dpa aber, die Unterstützung gelte für IS und für alle „islamischen Gruppen“ in der Region.