General hält sudanesischen Regierungschef bei sich zu Hause gefangen

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Der oberste General des nordostafrikanischen Landes, Abdel Fattah al-Burhan.Foto: ASHRAF SHAZLY/AFP via Getty Images
Epoch Times26. Oktober 2021

Nach dem Putsch im Sudan wird der Ministerpräsident der Übergangsregierung im Haus des Armeechefs festgehalten. „Ja, wir haben Minister und Politiker festgenommen, aber nicht alle“, sagte der oberste General des nordostafrikanischen Landes, Abdel Fattah al-Burhan, am Dienstag in Khartum.

Regierungschef Abdalla Hamdok sei „bei mir zu Hause“, fügte er hinzu. Hamdok sei „bei guter Gesundheit“ und werde „nach Hause zurückkehren, wenn die Krise vorbei ist“.

General al-Burhan hatte am Montag im Staatsfernsehen die Übergangsregierung sowie den Souveränen Übergangsrat für aufgelöst erklärt, den Ausnahmezustand ausgerufen und die Bildung einer neuen Regierung mit „kompetenten Personen“ angekündigt.

Hamdoks Büro rief das Militär auf, den Ministerpräsidenten, dessen Frau sowie die Minister seiner Übergangsregierung und die zivilen Mitglieder des Souveränen Übergangsrats sofort freizulassen. UN-Generalsekretär António Guterres schloss sich der Forderung an. Hamdok müsse „umgehend freigelassen werden“, sagte er.

Zuvor hatten bereits die USA als wichtiger Unterstützer des Übergangsprozesses in dem Land den Militärputsch scharf verurteilt und die Rückkehr zu einer zivilen Regierung gefordert. Auch die EU, die Afrikanische Union und die Arabische Liga zeigten sich besorgt.

Im Sudan hatte nach dem Sturz von Machthaber Omar al-Baschir 2019 ein sogenannter Souveräner Rat die Regierungsgeschäfte übernommen, in dem sich Militärs und Zivilisten die Macht teilten. Seitdem befand sich das Land in einer Übergangsphase, die 2023 mit der Einsetzung einer zivilen Regierung enden sollte. Eine hohe Inflation, wirtschaftliche Probleme und tiefe politische Spaltungen verschärfen die Lage.

In Khartum und anderen Städten des Landes protestierten Menschen am Dienstag gegen die Absetzung der Regierung. Sicherheitskräfte schossen dabei mit scharfer Munition auf die Demonstranten. Dabei wurden mindestens vier Menschen getötet und mehr als 80 weitere verletzt, wie ein Mediziner-Verband in Khartum meldete. Der UN-Sicherheitsrat wollte am Dienstag in einer Dringlichkeitssitzung über die Lage im Sudan beraten. (afp/dl)



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