Gewaltige Explosion erschüttert Hisbollah-Zentrum im Süd-Libanon

Titelbild
Am 26. August 2020 fahren Autos auf der libanesischen Seite der Grenze zu Israel am Rande des südlibanesischen Dorfes Kfar Kila.Foto: MAHMOUD ZAYYAT/AFP über Getty Images
Epoch Times23. September 2020

Eine gewaltige Explosion hat am Dienstag ein Gebäude der schiitischen Hisbollah-Miliz im Süden des Libanon erschüttert. Nach Angaben von Anwohnern wurden durch die Explosion im Dorf Ain Kana mehrere Menschen verletzt. Aus der Hisbollah nahestehenden Kreisen hieß es, bei der Explosion habe es sich um einen Unfall gehandelt. Die Nachrichtenagentur ANI stellte dagegen einen Zusammenhang mit israelischen Drohnen- und Kampfjetflügen in der Nähe des Gebiets her.

Ein AFP-Fotograf beobachtete, wie mehrere Hisbollah-Mitglieder den Unglücksort abriegelten. Anwohner berichteten, mehrere Verletzte seien von Krankenwagen abgeholt worden. Auf im Internet verbreiteten Videos war eine riesige Rauchwolke zu sehen.

Aus Kreisen der libanesischen Armee hieß es, vorläufige Informationen deuteten darauf hin, dass die Explosion sich in einem Munitionslager der Hisbollah ereignet habe. Eine der schiitischen Bewegung nahestehende Quelle sagte der Nachrichtenagentur AFP dagegen, das Gebäude sei zwar eine „Hisbollah-Stätte“, aber kein Lager für Waffen oder Munition gewesen.

Laut der Nachrichtenagentur ANI war der materielle Schaden durch die Explosion begrenzt. Demnach fiel der Vorfall zeitlich mit dem Überflug „feindlicher Flugzeuge“ in der Region um Ain Kana zusammen – gemeint waren offenbar israelische Drohnen und Kampfjets. Weder die Hisbollah selbst noch die israelische Armee äußerten sich zunächst zu dem Vorfall.

Die vom Iran unterstützte Hisbollah ist die einzige nichtstaatliche Miliz im Libanon, die nach dem libanesischen Bürgerkrieg (1975-1990) nicht entwaffnet wurde. Sie hat mehrere Kriege mit Israel ausgetragen.

Der Libanon kämpft noch immer mit den Folgen einer verheerenden Doppelexplosion im Hafen von Beirut von Anfang August. Durch die Explosion von rund 2.750 Tonnen ungesicherten Ammoniumnitrat wurden mehr als 190 Menschen getötet und tausende weitere verletzt. Die genaue Explosionsursache ist noch immer unklar. (afp/er)



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