Gewaltsame Proteste von ultraorthodoxen Juden in Israel gegen Wehrdienst

Viele ultraorthodoxe Juden lehnen den Wehrdienst für sich ab, da sie fürchten, dann den Einflüssen und Versuchungen ausgesetzt zu werden, die sich in ihrer abgeschotteten religiösen Welt nicht finden. Männer müssen in Israel für drei Jahre, Frauen für zwei Jahre zum Militär.
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Foto: MENAHEM KAHANA/AFP/Getty Images
Epoch Times8. Februar 2017

Aus Protest gegen den obligatorischen Wehrdienst haben sich in Israel hunderte ultraorthodoxe Juden Auseinandersetzungen mit der Polizei geliefert. In der Nacht zum Mittwoch seien knapp 50 Menschen festgenommen worden, sagte Polizeisprecher Micky Rosenfeld der Nachrichtenagentur AFP.

Die Polizei verfolge eine „Null-Toleranz-Politik gegenüber gewaltsamen Ausschreitungen“, betonte er. Nach Polizeiangaben wurden mindestens drei Beamte durch Steinwürfe verletzt, ein weiterer musste wegen einer Schulterverletzung ins Krankenhaus gebracht werden.

Die größten Zusammenstöße gab es den Angaben zufolge im ultraorthodoxen Jerusalemer Stadtteil Mea Schearim, wo hunderte Demonstranten Durchfahrten blockierten, Polizisten mit Steinen attackierten und Mülltonnen anzündeten. Ähnliche Ausschreitungen gab es in Beit Schemesch bei Jerusalem, in Bnei Brak bei Tel Aviv sowie in der südlichen Stadt Aschdod. Ausgelöst wurden die Proteste offenbar durch die Festnahme eines ultraorthodoxen Mannes, der sich geweigert hatte, sich bei einer Registrierungsstelle für den obligatorischen Wehrdienst zu melden.

Viele ultraorthodoxe Juden lehnen den Wehrdienst für sich ab, da sie fürchten, dann den Einflüssen und Versuchungen ausgesetzt zu werden, die sich in ihrer abgeschotteten religiösen Welt nicht finden. Männer müssen in Israel für drei Jahre, Frauen für zwei Jahre zum Militär. Ultraorthodoxe Religionsstudenten in Vollzeit können eine Ausnahme oder einen Aufschub beantragen, müssen sich aber dennoch bei der Registrierungsstelle melden. Einige lehnen jedoch jegliche Kooperation mit den Behörden ab. (afp)



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