Sparkurs von DOGE
„Goldener Handschlag“: Tausende Beamte in den USA nehmen Frühverrentung an
In den USA haben mehr als 15.000 Mitarbeiter des Landwirtschaftsministeriums ein Abfindungsangebot der Regierung angenommen und den öffentlichen Dienst verlassen. Die Maßnahme ist Teil eines umfassenden Effizienzprogramms unter Präsident Trump. Während das Ministerium keine Leistungseinbußen erwartet, warnen Experten vor langfristigen Folgen.

DOGE-Unterstützer vor dem Kapitol in Washington, D.C., USA.
Foto: Andrew Harnik/Getty Images
In den USA haben mehr als 15.000 Mitarbeiter des Landwirtschaftsministeriums (USDA) vom Angebot eines „Goldenen Handschlags“ mit der Regierung Gebrauch gemacht. Diese sah vor, gegen die Zahlung eines Geldbetrages einer vorzeitigen Auflösung des Dienstverhältnisses oder einer Frühverrentung zuzustimmen.
Dem ersten Angebot, das die Regierung im Februar unterbreitet hatte, stimmten etwa 3.800 Beschäftigte zu. Im April gab es eine weitere Offerte, die mehr als 11.300 Bedienstete annahmen.
Programm zum „Goldenen Handschlag“ in den USA „völlig freiwilliges Instrument“
Aus der Pressestelle des Ministeriums hieß es gegenüber der englischsprachigen Epoch Times, Landwirtschaftsministerin Brooke Rollins werde trotz des Personalabbaus keine Beeinträchtigung der Arbeitsqualität zulassen. Sie wolle das Ministerium „effektiver und effizienter“ machen. Dies bedeute, „die Farmer, Rancher und Produzenten zu priorisieren“.
Das Programm für vorzeitige Auflösung oder vorzeitigen Ruhestand sei ein „völlig freiwilliges Instrument“ gewesen. Es habe die Mitarbeiter in die Lage versetzen sollen, „zu entscheiden, was für sie am besten ist“.
Rollins habe zudem am 22. April ein Memo herausgegeben. Dieses habe Dutzende Stellenklassifizierungen vom befristeten Einstellungsstopp bis 15. Juli, den Trump jüngst verhängt habe, ausgenommen.
Sicherheitsrelevante Stellen von Einstellungsstopp ausgenommen
Diese hätten vor allem 53 Positionsklassifikationen betroffen, die Berufe mit Beziehungen zu nationaler und öffentlicher Sicherheit zum Gegenstand hatten. Diese erfüllten „Funktionen, die für die Sicherheit des amerikanischen Volkes von entscheidender Bedeutung sind“, hieß es in der Erklärung. Weiter machte die Behörde in ihrer Äußerung deutlich:
„Ernährungssicherheit ist nationale Sicherheit, und Minister Rollins wird diese wichtige Arbeit nicht gefährden.“
Die Angebote wurden Mitarbeitern in allen Bundesbehörden gemacht. Sie waren ein Teil des Vorhabens von Präsident Trump, die Bundesbürokratie zu verkleinern, um Kosten zu sparen. Beraten wurde er dabei insbesondere von seinem temporären Sonderbeauftragten Elon Musk und der Effizienzstelle DOGE.
Besonders bereitwillig machten Beschäftigte von dem Angebot Gebrauch, die kurz vor der Pensionierung standen. Auch Mitarbeiter im Homeoffice, die nicht – wie von der Regierung verfügt – ins Büro zurückkehren wollten, stimmten häufig dem Angebot zu.
„Bezahlter Urlaub? Das ist keine Lösung“
Andere waren davon weniger angetan. Ein Mitarbeiter des Arbeitsministeriums äußerte gegenüber der englischsprachigen Epoch Times, er sehe „absolut keinen Grund, das anzunehmen“. Unter Zusicherung der Anonymität äußerte er, seiner Abteilung seien beide Runden des Buy-outs angeboten worden.
Es sei zwar der Vorteil eines langen bezahlten Urlaubs im Raum gestanden, ehe man einen neuen Job gefunden hätte. Dennoch sei den meisten in seiner Abteilung ihre Arbeit und deren öffentliche Bedeutung wichtiger. Man sei „da, um den Menschen zu helfen“. So nehme man die eigene Funktion als Bundesbeamter wahr.
Der Gesprächspartner erklärte, er habe das Angebot, „dafür bezahlt zu werden, eine Weile zu Hause zu sitzen“, sogar als „beleidigend“ empfunden. Es sei zwar nachvollziehbar für Kollegen, die kurz vor der Rente stehen, aber, so fügte der Beamte hinzu:
„Wenn diese Regierung mich loswerden will, wird sie mich feuern müssen.“
Die Angebote ergeben aus seiner Sicht auch logistisch keinen Sinn, weil die meisten Abteilungen ohnehin chronisch unterbesetzt seien.
Programme in Bundesstaaten der USA positiv angelaufen
Im Vorfeld seiner Rückkehr in die Privatwirtschaft hatte Elon Musk über das von ihm initiierte Effizienzprogramm DOGE erklärt, bis April 2025 sei es bereits gelungen, auf Bundesebene bis zu 160 Milliarden US-Dollar einzusparen. Allerdings kritisieren Beobachter wie Harry Kraemer von der Northwestern University, von diesen seien bislang nur 30 Prozent dokumentiert.
Es sei davon auszugehen, dass die Einspareffekte übertrieben dargestellt würden, so Kraemer. Es gebe hohe Nebenkosten für bezahlten Urlaub oder Rechtsstreitigkeiten. Darüber hinaus komme es zu tiefgreifenden Disruptionen in vielen Behörden und Abteilungen, die deren Effizienz und der Motivation der Mitarbeiter schadeten.
Erfolgreicher seien DOGE-Projekte auf Bundesstaatsebene. So sei es einem solchen in Oklahoma gelungen, bis April etwa 52 Millionen US-Dollar einzusparen. Das Programm sei jedoch kleiner dimensioniert, projektbezogen und dadurch transparenter. Die öffentliche Akzeptanz sei entsprechend größer.
Reinhard Werner schreibt für die Epoch Times zu Wirtschaft, gesellschaftlichen Dynamiken und geopolitischen Fragen. Schwerpunkte liegen dabei auf internationalen Beziehungen, Migration und den ökonomischen Folgen politischer Entscheidungen.
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