Gottesdienst für Mafia-Boss in Süditalien nach Protesten abgesagt

Ein Gottesdienst für einen getöteten Mafia-Boss in Süditalien ist nach einer Welle der Empörung abgesagt worden. Eine für Dienstag geplante Messe in der Ortschaft Grumo Appula nahe Bari traf auf breiten Widerstand des Bürgermeisters, der Polizei und der Kirchengemeinde.
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Das Bild vom Mai 2015 zeigt das Rathaus von Plati bei Reggio, Süditalien. Die Ndrangheta ist hier sehr stark.Foto: MARIO LAPORTA / AFP / Getty Images
Epoch Times28. Dezember 2016

Ein Gottesdienst für den getöteten Mafia-Boss Mafioso Rocco Sollecito in Süditalien ist nach einer Welle der Empörung abgesagt worden. Eine für Dienstag geplante Messe in der Ortschaft Grumo Appula nahe Bari traf auf breiten Widerstand des Bürgermeisters, der Polizei und der Kirchengemeinde.

Der Priester Don Michele delle Foglie beugte sich dem Protest, kündigte aber an, Papst Franziskus um seinen Segen zu bitten. Don Michele hatte vor einigen Tagen auf Bitten der Angehörigen des Mafioso Rocco Sollecito eine Trauerfeier in seiner Kirche angesetzt.

Der Polizeipräsident untersagte den Gottesdienst

Der 67-Jährige war im Mai im kanadischen Québec getötet worden. Sollecito stammte aus Grumo Appula und galt als Chef der Mafiaorganisation ‚Ndrangheta in Kanada. Der Polizeipräsident von Bari untersagte den Gottesdienst.

Auch der Erzbischof von Bari sprach von einem „schwerwiegenden Skandal“ und verlangte eine Absage der Messe.

„Gottesdienste ehren nicht, sie erinnern“, verteidigte der Priester in mehreren italienischen Medien sein Vorhaben. Für ihn ist in der Angelegenheit das letzte Wort noch nicht gesprochen. „Sünder verdienen die Barmherzigkeit Gottes“, sagte er. Er wolle um eine Audienz beim Papst bitten, um ihm sein Anliegen vorzutragen.

Beim argentinischen Pontifex dürfte er aber schlechte Karten haben. Seit seinem Amtsantritt vor knapp vier Jahren wandte sich der Papst immer wieder mit klaren Worten gegen die Mafia.

Im Juni 2014 erklärte er ihre Mitglieder für exkommuniziert und bezog sich besonders auf die ‚Ndrangheta. Die Kirche und die Gläubigen forderte Franziskus auf, jede Nähe zu den Kriminellen zu vermeiden. (afp)



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