
Griechenland: Brand in Migranten-Zeltlager auf Samos ausgebrochen
Bei einem Brand in einem Aufnahmelager für Flüchtlinge und Migranten auf der griechischen Insel Samos sind am Montag rund 15 Zelte zerstört worden. Das Feuer sei aus bislang ungeklärten Gründen in den frühen Morgenstunden ausgebrochen, teilte das griechische Migrationsministerium mit. Mehr als 20 Feuerwehrleute hätten das Feuer nach wenigen Stunden unter Kontrolle gebracht. Verletzt wurde demnach niemand.

Diese Luftaufnahme zeigt ein neues geschlossenes Lager für Migranten mit einer Kapazität von 1.200 Personen in Zervou auf der Insel Samos am 21. Februar 2020. Neben diesen gibt es mehrere illegal errichtete Zeltlager in der Umgebung.Foto: ARIS MESSINIS/AFP über Getty Images
Nach Angaben der griechischen Behörden sind im Lager Samos etwa 4.200 Menschen untergebracht. Im September hatte es zwei Fälle von Brandstiftung in diesem Lager gegeben. Anfang September war es außerdem im größten Aufnahmelager in der Ägäis zu einer anscheinend bewusst durch Brandstiftung herbeigeführten Brandkatastrophe gekommen: Das Camp Moria auf der Insel Lesbos wurde dabei fast völlig zerstört. Es wurden mehrere Tatverdächtige festgenommen. Hinter der Brandstiftung wird einerseits Frust über die Verhältnisse im Lager, aber auch die Hoffnung, dadurch in die EU einreisen zu können, vermutet.
Migrationsminister Notis Mitarachi erklärte im griechischen Parlament Ende September, dass auf Lesbos ein „modernes, sicheres“ neues Camp gebaut werden würde. Viele Einwohner von Lesbos wehren sich gegen das neue Lager und fordern, dass die Migranten nach den jahrelangen, katastrophalen Zuständen im Lager Moria nun andernorts untergebracht werden müssten. (afp/er)