Harte Zeiten für die US-Notenbank? US-Bundesstaat Arizona prüft, Gold und Silber als Zahlungsmittel zuzulassen

Im US-Bundesstaat Arizona wird über ein Gesetz beraten, wodurch Edelmetalle als gesetzliches Zahlungsmittel definiert werden können. Nicht nur das Finanzsystem der USA, sondern auch der Rest der Welt könnte dadurch mit tiefgreifenden Veränderungen konfrontiert werden.
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Gold könnte im US-Bundesstaat Arizona bald schon anerkanntes Zahlungsmittel werden.Foto: Boris Roessler/dpa
Von 10. März 2017

Der US-Bundesstaat Arizona prüft, Gold und Silber als Zahlungsmittel zuzulassen. Am Mittwoch hat der Ausschuss für Finanzen und Regeln über ein dementsprechendes Gesetz (HB 2014) beraten. Auch andere Edelmetalle könnten hierbei als gesetzliches Zahlungsmittel definiert werden.

Edelmetalle haben der Menschheit bereits 6.000 Jahre lang als zuverlässiges Zahlungsmittel und Instrument des Werterhalts gedient. Während die Geldscheine eines untergegangenen oder über Nacht bankrotten Staates nicht einmal mehr das Papier wert waren, auf dem sie gedruckt wurden, hatte die Goldmünze in der Tasche auch in der neuen Gesellschaft ihren alten Wert.

Doch des einen Freud wäre des anderen Leid. Regierungen und Zentralbanken wären dann nicht mehr in der Weise handlungsfähig, wie sie es in den letzten Jahrzehnten gewesen sind.

„Finanzen.net“ schreibt dazu: „Die Feindschaft von Politik und Zentralbanken gegen Edelmetallwährungen bzw. eine Edelmetalldeckung erklärt sich daraus, dass dann die Finanzierung von Staatsausgaben über Schulden stark einschränkt ist.“

Gold soll auch im US-Zentralbank-System (FED) rund 60 Jahre lang eine wichtige Rolle gespielt haben. Erst als ausländische Regierungen begannen, ihre US-Dollar Bestände bei der FED in Gold umzutauschen, habe der damalige US-Präsident Richard Nixon im Jahr 1971 das „Goldfenster“ geschlossen, so das Blatt.

Das Papiergeldexperiment, das nun schon seit 46 Jahren läuft, habe laut Finanzen.net den US-Bürgern nur anhaltende Kaufkraftverluste gebracht. Sinkender Lebensstandard und immer stärkere Einkommensunterschiede seien damit einhergegangen.

US-Dollar wäre dann wertlos als Währungsreserve

Wird das Gesetz verabschiedet, und die Chancen dazu stehen nicht schlecht, dann hat es das Zeug, die nationalen und internationalen Finanzmärkte in Turbulenzen zu stürzen und den Dollar als Währungsreserve in Frage zu stellen, analysiert „RT“.

Der Gesetzentwurf sehe zudem vor, alle Transaktionen in Edelmetallen von der staatlichen Kapitalgewinnsteuer zu befreien. Damit soll sichergestellt werden, dass Leute nicht vom Finanzamt dafür bestraft werden, wenn sie es ablehnen, dass ihr Lohn oder ein Gewinn aus einem Verkauf mit Geldscheinen der Zentralbank bezahlt werden. Stattdessen können sie auf eine Begleichung der Schuld in Gold oder Silber bestehen.

Für die Politiker, Zentralbanken und Geschäftsbanken sei die Wiedereinführung eines Gold- oder Silberstandards allerdings kein Gewinn, so RT weiter. Die Fähigkeit der Banken, ihr Geldvolumen beliebig zu vermehren, wäre hierbei massiv eingeschränkt. Das Drucken von Geldscheinen oder ein gezielter Klick am Computer könnten dann nicht mehr eingesetzt werden.

Diese Methode des so genannten Fiat-Geldes – und hier wird RT konkret – ermögliche es den Regierungen erst, sich zur Finanzierung von Kriegen und politischen Wahlgeschenken oder zur vermeintlichen Rettung von Zockerbanken den Staat, also uns alle, bis ins schier Unendliche zu verschulden. Dieses Phänomen lasse sich derzeit überall beobachten.

Ohne Geldscheine auch keine Inflation

Ohne Bindung an ein Edelmetall, lasse sich zugleich die Inflation anheizen. Mit dieser könne man die Staatsschulden ganz versteckt abbauen. Die Kosten gehen allerdings zu Lasten der kleinen Sparguthaben, deren Inhaber sich keine Berater für inflationsneutrale Kapitalanlagen leisten könnten.

Ein Gold- und Silberstandard würde die Politiker und Regierungen dagegen zwingen, weniger verschwenderisch mit den Steuergeldern umzugehen, das betrifft vor allem die Militärausgaben, so RT.

Viele Amerikaner würden die Schuld für die aktuellen sozialen und wirtschaftlichen Probleme des Landes darin sehen, dass FED die Finanzkonzerne durch gigantische Geldvermehrung bisher über Wasser gehalten habe.

Ron Paul, langjähriger Kongressabgeordneter und zweifacher Bewerber um die republikanische Präsidentschaftskandidatur ist sich sicher, dass die Menschen die Zahlungsmethode mit Edelmetallen bevorzugen würden, hätten sie die Wahl. Wörtlich: „Wenn die Menschen die Freiheit hätten, selbst zu bestimmen, was sie als Geld verwenden möchten, würden sie sich wahrscheinlich für Gold oder Silber entscheiden“.

Ron Paul ist auch einer der Hauptaktivisten von Audit the FED. Diese Bewegung hat sich zur Aufgabe gemacht, die Rechtmäßigkeit der FED-Politik zu hinterfragen. Für ihn sei das Scheitern der FED-Politik, die „Wirtschaft mit immer neuen Rekorden von Niedrigzinsen anzufeuern“, ein Zeichen für den „baldigen Kollaps des Dollars“.

Die Nutzung von Gold und Silber als Zahlungsmittel, wie jetzt in Arizona angestrebt, sehe er dabei als Alternative zu den womöglich bald schon wertlosen Banknoten der FED. Springe der Funken von Arizona auch auf andere Bundesstaaten über, wäre dies natürlich eine verheerende Niederlage für das Finanz-Establishment, meint RT. Trump stehe laut RT der Wiedereinführung eines Gold- und Edelmetallstandards zumindest nicht ablehnend gegenüber.



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