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Naher Osten

Hilfe in Gaza geht weiter – Anführer der Mudschaheddin-Brigaden getötet

Wie ist die Lage im Gazastreifen? Eines der Verteilzentren öffnet wieder, nachdem „direkte Drohungen“ der Hamas zwischenzeitlich die Schließung erzwungen hatten. Greta Thunberg und das Segelschiff „Madleen“ wollen morgen von Gaza ankommen.

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Mitglieder einer privaten US-Sicherheitsfirma, die von der Gaza Humanitarian Foundation beauftragt wurde, ordnen Palästinenser, die sich am 8. Juni 2025 in einem Verteilungszentrum im Gazastreifen versammeln. Der Rauch stammt von israelischen Rauchbomben.

Foto: Eyad Baba/AFP via Getty Images

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Lesedauer: 3 Min.

Die Gaza Humanitarian Foundation (GHF) öffnet heute wieder eines ihrer Verteilzentren für humanitäre Hilfe im Zentrum Gazas. Das teilte die Stiftung am frühen Morgen auf ihrer arabischen Facebook-Seite mit.
Zuvor hatte es geheißen, es würden ab Mittag zwei Zentren in Rafah im Süden geöffnet. Am Vortag waren die Hilfszentren der Foundation geschlossen. „Direkte Drohungen“ der islamistischen Hamas hätten eine Öffnung unmöglich gemacht, „ohne das Leben Unschuldiger zu gefährden“, hieß es.
Vor rund zwei Wochen lockerte Israel die Blockade von Hilfslieferungen in den abgeriegelten Gazastreifen. Die Verteilung hat die GHF übernommen. Israel will dadurch verhindern, dass die Hamas sich die Hilfslieferungen aneignet.

Weiter auf dem Seeweg Richtung Gaza

Morgen wollen Aktivisten um die Schwedin Greta Thunberg mit dem Segelschiff „Madleen“ vor der Küste Gazas ankommen, wie sie auf Instagram mitteilten.
Die Gruppe will nach eigenen Angaben Hilfsgüter wie Babynahrung und medizinische Güter zu den Menschen in dem Kriegsgebiet bringen und zugleich internationale Aufmerksamkeit auf die humanitäre Lage in Gaza richten. Ob israelische Sicherheitsbehörden das Schiff anlegen lassen, ist fraglich.

Anführer der Mudschaheddin-Brigaden getötet

Der Anführer der Mudschaheddin-Brigaden kam bei einem Spezialeinsatz in der Stadt Gaza im Norden ums Leben. Das gab die israelische Armee bekannt. Asad Abu Scharia sei unter anderem auch an der Entführung der deutschen Staatsbürgerin Schiri Bibas und ihrer beiden kleinen Söhne in das Küstengebiet sowie an deren Ermordung beteiligt gewesen. Videoaufnahmen der Mutter und ihrer Kinder, die bei der Entführung entstanden, gingen um die Welt.
Nach israelischen Angaben handelt es sich bei den Mudschaheddin-Brigaden um eine eigenständige Terrororganisation, die mit der Hamas und anderen militanten Gruppen im Gazastreifen kooperieren.
Kurz zuvor hatte das israelische Militär auch die Bergung der Leiche einer thailändischen Geisel im Gazastreifen bekanntgegeben. Die sterblichen Überreste des Mannes seien in einem Spezialeinsatz bei Rafah im Süden Gazas gefunden worden.
Der Thailänder war demnach beim Terrorüberfall der Hamas und anderer Terrorgruppen am 7. Oktober 2023 in Israel zusammen mit etwa 250 anderen Menschen nach Gaza verschleppt worden. Während seiner Geiselhaft töteten ihn Mitglieder der Mudschaheddin-Brigaden.

Streit um Wehrpflicht

Streng religiöse Männer waren in Israel lange von der Wehrpflicht befreit. Diese Ausnahmeregelung lief vergangenes Jahr aus. Der Regierung gelang keine neue Regelung.
Nach einer gescheiterten Kompromisssuche kündigten Rabbiner der Partei Vereinigtes Tora-Judentum den Austritt aus Netanjahus rechts-religiöser Koalition an. Sollte auch die streng religiöse Schas ausscheren, verlöre die Regierung ihre Mehrheit im Parlament. Ob es doch noch zu einer Einigung in letzter Minute kommt, ist unklar.
Oppositionsparteien wollen in der kommenden Woche einen Vorstoß zur Auflösung des Parlaments unternehmen. Bei vorgezogenen Neuwahlen bekämen laut Umfragen Netanjahus politische Gegner die Mehrheit.
Am Abend gingen in mehreren Städten des Landes erneut Tausende Menschen gegen die Regierung von Netanjahu auf die Straße und forderten die Freilassung der im Gazastreifen weiter festgehaltenen Geiseln. (dpa/red)

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