Hinrichtung im Iran von schwedisch-iranischem Wissenschaftler verschoben

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Proteste gegen die Inhaftierung von Journalisten im Iran.Foto: LOIC VENANCE/AFP/Getty Images
Epoch Times3. Dezember 2020

Der Iran hat die Hinrichtung des wegen Spionage zum Tode verurteilten schwedisch-iranischen Wissenschaftlers Ahmadresa Dschalali verschoben. Wie seine Frau Wida Mehran Nia der Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag sagte, hatte der Anwalt ihres Mannes sie darüber informiert, dass die Exekution „einige Tage“ später stattfinden werde.

Nach Informationen der Menschrechtsorganisation Amnesty International hätte der schwedisch-iranische Wissenschaftler zur Hinrichtung in ein Gefängnis in Karadsch verlegt werden sollen.

Mehran Nia sagte, ihr Mann sei bislang nicht nach Karadsch gebracht worden. Sie geht eigenen Angaben zufolge davon aus, dass die Verschiebung aus politischen Gründen erfolgte – ist aber nicht sicher, ob sich seine Chancen dadurch verbessern. „Ich weiß es ehrlich gesagt nicht, aber immerhin haben wir ein wenig Hoffnung“, sagte sie.

Vorwurf: Spionage für den Mossad

Dschalali, der am Karolinska-Institut in Stockholm gearbeitet hatte, war 2016 während eines Besuchs im Iran festgenommen worden. Teheran wirft ihm vor, dem israelischen Geheimdienst Mossad Informationen über zwei iranische Atomforscher ausgehändigt zu haben, die später ermordet worden waren.

Dschalali wies die Spionage-Vorwürfe zurück und argumentierte, Irans Geheimdienste wollten sich an ihm rächen, weil er eine Zusammenarbeit mit ihnen abgelehnt habe. Sein Todesurteil wurde unter anderem von Menschenrechtsorganisationen und Vertretern der UNO scharf kritisiert.

Schweden verleiht Wissenschaftlicher Staatsbürgerschaft

Schweden, das Dschalali während dessen Gefangenschaft die Staatsbürgerschaft erteilte, forderte Teheran auf, die Verhängung der Todesstrafe auszusetzen. Die Regierung arbeite daran, „dass die Strafe gegen Dschalali nicht vollstreckt wird“, schrieb die schwedische Außenministerin Ann Linde vergangene Woche bei Twitter. Das iranische Außenministerium kritisierte diese „Einmischung“ als „inakzeptabel“. (afp)



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