Protest in Frankreich gegen Umgang mit Gefangenen der baskischen Terrororganisation ETA

Mehrere Hundert Demonstranten setzten sich in Südfrankreich mit einer Menschenkette für die Freilassung langjähriger Gefangener der baskischen Terrororganisation ETA ein. Die ETA wird für den Tod von mindestens 829 Menschen verantwortlich gemacht.
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Protestierende halten ein Transparent mit der Aufschrift "Jetzt die baskischen Gefangenen" während einer von den Vereinigungen "Artisans de la Paix" (Friedensarbeiter) und "Bake Bidea" (Le chemin de la paix, Weg zum Frieden) am 11. Januar 2020 in Bayonne, Südwestfrankreich, organisierten Protestaktion, um die Verlegung von ETA-Gefangenen in Gefängnisse in der Nähe ihrer Wohnungen zu fordern.Foto: GAIZKA IROZ/AFP über Getty Images
Epoch Times27. Juni 2020

Rund 600 Menschen haben am Samstag mit einer Menschenkette in Saint Jean de Luz im Südwesten Frankreichs ihre Verbundenheit mit baskischen Gefangenen bekundet. An den Protesten nahmen Vertreter der Bewegung Bake Bidea („Der Weg des Friedens“) teil; sie prangerten auf ihrer Kundgebung eine „Sabotage des Friedensprozesses im Baskenland“ durch die französischen Behörden an.

Am Donnerstag hatte sich ein Berufungsgericht in Paris mit einem Gnadengesuch von Jakes Esnal befasst, der bereits mehr als 30 Jahre im Gefängnis verbracht hat. Es war das zweite derartige Gesuch des 69-jährigen ehemaligen Mitglieds der baskischen Untergrundorganisation ETA. Eine Entscheidung wird für den 24. September erwartet.

Die Vorsitzende von Bake Bidea, Anaiz Funosas, kritisierte den Umgang mit zwei weiteren Gefangenen: Ion Parot und Frédéric „Xistor“ Haramboure säßen ebenfalls beide bereits seit 30 Jahren in Haft. „Ist das die Rache des Staates? Sollen sie im Gefängnis sterben?“, fragte Funosas.

Die 1959 während der Franco-Diktatur in Spanien gegründete ETA hatte seit Ende der 60er Jahre über mehr als vier Jahrzehnte mit Anschlägen, Morden und Entführungen für die Unabhängigkeit des Baskenlandes in Nordspanien und Südfrankreich gekämpft. Die von den USA und der EU als Terrororganisation eingestufte Gruppe wird für den Tod von mindestens 829 Menschen verantwortlich gemacht. 2018 hatte die Organisation ihre Auflösung bekannt gegeben. (afp)



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