Hunderte Zyprer demonstrieren für Wiedervereinigung der geteilten Insel

In Zypern sind gestern hunderte Demonstranten aus beiden Teilen der geteilten Insel für eine Wiedervereinigung auf die Straße gegangen. Sie forderten die Wiederaufnahme von Friedensverhandlungen.
Titelbild
Seit 1974 ist Zypern in einen griechischen Süden und einen türkischen Norden geteilt. Die demonstrierenden Inselbewohner haben nun genug von dieser Teilung.Foto: IAKOVOS HATZISTAVROU/AFP via Getty Images
Epoch Times23. November 2019

In Zypern sind am Freitag hunderte Demonstranten aus beiden Teilen der geteilten Insel für eine Wiedervereinigung auf die Straße gegangen.

„Wir sind hier, um unsere zwei Anführer dazu zu drängen, einen kreativen Weg für die Wiederaufnahme von Verhandlungen zu finden“, sagte einer der Organisatoren der Kundgebung, Christos Tombazos, der Nachrichtenagentur AFP.

Zyperns Präsident Nicos Anastasiades und der Anführer der türkischen Zyprioten, Mustafa Akinci, kommen am Montag in Berlin zu einem gemeinsamen Treffen mit UN-Generalsekretär Antonio Guterres zusammen.

Rund 80 Organisationen der Insel beteiligen sich an Demo

Rund 80 Organisationen sowohl aus dem griechischen als auch aus dem türkischen Teil der Insel beteiligten sich an der Demonstration. Die Vereine erklärten, Anastasiades und Akinci vor dem Treffen in Berlin einen Brief übermitteln zu wollen. Darin werde das Treffen als „entscheidende Gelegenheit zur Wiederbelebung des Friedensprozesses“ bezeichnet. Zypern sei „zu klein, um geteilt zu sein, aber groß genug für uns alle“.

Demonstranten auf Zypern ziehen zum Präsidentenpalast im südlichen Teil der geteilten Hauptstadt Nikosia, 22. November 2019. Foto: IAKOVOS HATZISTAVROU/AFP via Getty Images

„Ich bin ein griechischsprachiger Zyprer, aber wir sind alle in erster Linie Zyprer“, sagte Marina Christofides, die sich als Aktivistin bei der Gruppe „Unite Cyprus Now“ engagiert. Die Gelegenheit des Treffens am Montag müsse ergriffen werden, sagte ihr türkischsprachiger Vereinskollege Kemal Baykalli. Letztlich sei es an den Politikern, die Chance zu nutzen. „Aber wir sind hier um zu sagen, dass wir Zyprer bereit sind“, sagte Baykalli.

Ein Sprecher des Auswärtigen Amts in Berlin erklärte, die Bundesregierung stelle finanzielle und logistische Unterstützung für das „informelle, trilaterale“ Treffen zur Verfügung, sei aber an den Gesprächen nicht beteiligt.

Gespräche im August brachten keinen Erfolg

Im August waren Anastasiades und Akinci zu informellen Gesprächen in der Pufferzone der geteilten Hauptstadt Nikosia zusammengekommen, hatten jedoch keine Einigung über eine Wiederaufnahme der Friedensgespräche erzielen können.

Die Mittelmeerinsel Zypern ist seit 1974 in einen griechischen Süden und einen türkischen Norden geteilt. Damals hatte die türkische Armee nach einem Militärputsch der griechischen Zyprer den Nordteil der Insel besetzt. Die Türkische Republik Nordzypern wird allerdings nur von Ankara anerkannt. Bis heute sind zwischen 30.000 und 40.000 türkische Soldaten im Norden der Insel stationiert. (afp)



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