Hurrikan „Irma“: Florida bereitet sich auf Katastrophenszenario vor

Peitschende Winde, starke Regenfälle, Stromausfälle: Unter dem Eindruck der ersten Ausläufer von Hurrikan „Irma“ bereiten sich die Menschen im US-Bundesstaat Florida auf ein Katastrophenszenario vor.
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Die Menschen in Florida erwarten Hurrikan „Irma”.Foto: Chip Somodevilla/Getty Images
Epoch Times10. September 2017

Florida bangt vor der zerstörerischen Kraft von „Irma“. In dem US-Bundesstaat sind vor Eintreffen des Wirbelsturms am Sonntagmorgen (Ortszeit) 6,3 Millionen Menschen zum Verlassen ihrer Häuser aufgerufen – fast ein Drittel der Bevölkerung. Mehr als 54.000 Menschen haben in Notunterkünften Zuflucht gefunden. Tausende Menschen versuchten noch in buchstäblich letzter Minute, nach Norden zu fliehen.

Der Wirbelsturm hat zuletzt seine Richtung geändert. Es wird nun damit gerechnet, dass er zunächst die Westküste Floridas erreicht. Gouverneur Rick Scott forderte alle Bewohner der mehr als 200 vorgelagerten Keys-Inseln auf, die Gegend zu verlassen. Scott warnte, „Irma“ werde schlimmer als Hurrikan „Andrew“ sein, bei dem 1992 insgesamt 65 Menschen ums Leben gekommen waren.

An mehreren Orten in Florida wurden bereits starker Regen und Stromausfälle gemeldet. Miami Beach mit seinen normalerweise 100.000 Einwohnern glich einer „Geisterstadt“, wie Bürgermeister Phil Levine sagte. Auch Fort Myers an der Westküste wappnete sich gegen den Sturm. Bürgermeister Randall Henderson sprach von einem „Worst-Case-Szenario“ für die Stadt.

Das US-Militär mobilisierte in Erwartung des Hurrikans tausende Soldaten. Dem Verteidigungsministerium zufolge waren insgesamt fast 14.000 Angehörige der Nationalgarde in Alarmbereitschaft. Damit sollten Such- und Rettungsmissionen sowie Evakuierungen unterstützt werden. Mehrere große Marineschiffe bereiteten sich auf Hilfseinsätze vor.

Das US-Hurrikan-Zentrum hatte den Wirbelsturm am Samstag zunächst auf Kategorie drei heruntergestuft, warnte aber vor einer wieder zunehmenden Stärke bis zum Eintreffen in Florida.

Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 256 Stundenkilometern war „Irma“ über Kuba hinweggefegt. Er verursachte Überschwemmungen, schwere Schäden und Stromausfälle. Angaben über Opfer lagen vorerst noch nicht vor.

Auf seinem Weg durch die Karibik hatte „Irma“ 25 Menschen in den Tod gerissen. In Kuba waren nach Behördenangaben vorsorglich mehr als eine Million Menschen in Sicherheit gebracht worden.

Reporter der Nachrichtenagentur AFP sahen in der 40.000 Einwohner zählenden Küstenstadt Caibarién die Folgen des Hurrikans. Auf den Straßen lagen Teile von Dächern, Stromleitungen und Ästen herum. Rettungs- und Feuerwehrfahrzeuge fuhren durch die Straßen.

Das Auswärtige Amt in Berlin schaltete wegen „Irma“ Notfallnummern für Betroffene. Wie das Ministerium mitteilte, ist für Anrufer aus Deutschland die Berliner Telefonnummer 030/50003000 geschaltet. Für Anrufer aus den USA ist die deutsche Botschaft in Washington unter 001202/2984000 zu erreichen.

Die Bundesregierung stehe in engem Kontakt mit den US-Behörden und habe vor Ort ihre Krisenkapazitäten hochgefahren, erklärte das Auswärtige Amt. An der Botschaft in der Hauptstadt Washington sei ein Krisenstab eingerichtet worden, in Atlanta gebe es einen regionalen Krisenstab. Am Sonntagnachmittag werde der Krisenstab in Berlin tagen.

Der Hurrikan „José“ richtete in der Karibik weniger Schäden an als zunächst befürchtet. Er zog an den französischen Antillen-Inseln Saint-Martin und Saint-Barthélemy vorbei, wie der Wetterdienst berichtete. Auf den beiden von „Irma“ verwüsteten Inseln war erneut die höchste Alarmstufe ausgerufen worden. (afp)



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