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Katastrophe droht

Langsamer Sturm, große Gefahr: „Melissa“ droht Jamaika tagelang zu treffen

Der herannahende Hurrikan „Melissa“ bedroht Jamaika mit zerstörerischen Winden von bis zu 280 km/h. Premierminister Andrew Holness warnte vor erheblichen Schäden, da die Infrastruktur einem Sturm dieser Stärke kaum standhalten könne.

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Hurrikan «Melissa» gilt als ein extrem gefährlicher Wirbelsturm.

Foto: Goes-19/Cira/Noaa/Planet Pix via ZUMA Press Wire/dpa

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Lesedauer: 2 Min.

Angesichts des heranrückenden Hurrikans „Melissa“ hat Jamaikas Regierungschef Andrew Holness vor weitreichender Zerstörung in seinem Land gewarnt. Der Sturm werde vermutlich Auswirkungen „auf den westlichen Teil Jamaikas“ haben, sagte Holness am Montag in einem Interview mit dem Sender CNN. „Ich glaube nicht, dass es in dieser Region irgendeine Infrastruktur gibt, die einem Sturm der Stufe 5 standhalten könnte“, sodass es zu „erheblichen“ Beeinträchtigungen kommen könne.
Die Behörden riefen die Menschen auf, sich in höher gelegene Gebiete und Schutzunterkünfte zu begeben.

Evakuierungen und geschlossene Häfen

Das US-Hurrikan-Zentrum NHC hatte zuvor vor „katastrophalen Überschwemmungen“ in dem Karibikstaat gewarnt und die Bewohner aufgerufen, sich in Sicherheit zu bringen. „Melissa“ bewegt sich nur sehr langsam vorwärts und könnte daher lange über Land bleiben und deutlich mehr Schäden anrichten als andere Hurrikane. Im Inneren des Sturms wurden den Angaben zufolge Windgeschwindigkeiten von bis zu 280 Stundenkilometer gemessen. Katastrophale Sturzfluten und zahlreiche Erdrutsche seien wahrscheinlich. Es könnte Verwüstungen in der Größenordnung wie bei den Hurrikans „Maria“ 2017 oder Katrina im Jahr 2005 geben.
An der Südküste des Landes wurden Flutwellen von bis zu vier Metern erwartet, in einigen Küstenabschnitten wurden Zwangsevakuierungen angeordnet. Der Flughafen der Hauptstadt Kingston wurde ebenso wie die Häfen des Inselstaats geschlossen. Der Wirbelsturm sollte Jamaika am frühen Dienstagmorgen (Ortszeit) erreichen. Am Montag kam es in Jamaika bereits zu heftigen Windstößen und Regenfällen.

Bewohner trotzen den Warnungen

Viele Menschen in Jamaika trotzten jedoch den Evakuierungsaufforderungen. „Ich gehe nicht weg“, sagte Roy Brown aus Port Royal der Nachrichtenagentur AFP. „Ich glaube nicht, dass ich vor dem Tod weglaufen kann.“ Er verwies auf schlechte Erfahrungen mit den staatlichen Hurrikan-Schutzunterkünften in der Vergangenheit.
Die Fischerin Jennifer Ramdial teilte die Ansicht und sagte: „Ich will einfach nicht weg.“
In Haiti und der Dominikanischen Republik kamen durch „Melissa“ bereits insgesamt mindestens vier Menschen ums Leben. „Melissa“ ist bereits der 13. benannte Sturm der vom frühen Juni bis zum späten November anhaltenden Hurrikan-Saison im Atlantik. (afp/red)

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