ICM-Umfrage: Mehrheit der Briten will den EU-Austritt

Aus der deutschen Politik wird bereits gewarnt, es könne Konsequenzen für die Wirtschaft haben, sollten die Briten tatsächlich austreten. Auch gab es Druck von US-Präsident Obama vor und während seines Besuchs in London. Brexit-Befürworter aber lassen sich nicht aus der Ruhe bringen.
Titelbild
Außenminister Boris Johnson.Foto: Carl Court - WPA Pool / Getty Images
Epoch Times27. April 2016

Laut Umfrage ist die Mehrheit der Briten für einen Austritt aus der Europäischen Union. Der Erhebung des Forschungsinstituts ICM nach waren 46 Prozent der Befragten für den sogenannten Brexit, 44 Prozent waren dagegen.

Die am Dienstag veröffentlichten Ergebnisse wurden zwischen dem 22. und dem 24. April erhoben. Präsident Obama hatte in diesen Tagen zum Bleiben in der EU aufgerufen. Einer anderen Umfrage vom 21. April nach, hatte sich eine kleine Mehrheit gegen den Austritt aus der EU ausgesprochen. Das Referendum ist für den 23. Juni angesetzt.

Führende Politiker Deutschlands hatten Großbritannien vor einem Austritt aus der EU gewarnt. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass es für den erklärten Ausstieg aus der EU noch einen weiteren Bonus geben kann“, sagte Oppermann (SPD). „Ich glaube, dass ein Brexit verheerende Konsequenzen für die Wirtschaft in Großbritannien haben wird. Die Finanzdienstleister in der Londoner City müssen mit Grauen dem Tag entgegenblicken, an dem eine solche Entscheidung fällt“, so der Fraktionsvorsitzende.

„Wer raus ist, ist weg“, sagte Kauder (CDU) auf die Frage, ob Großbritannien in diesem Fall mit einem privilegierten Status mit der EU rechnen könne.

UK müsse sich für Freihandelsabkommen hinten anstellen

Die Briten könnten nicht mit einem besonderen Verständnis Washingtons beim Brexit rechnen, äußerte US-Präsident Barack Obama bei seinem Besuch in London. Großbritannien müsse sich für ein Freihandelsabkommen “hinten anstellen”. Diese Aussage erntete bei Austrittsbefürwortern heftige Kritik.

Diese Aussage wäre "lächerlich", so der Londoner Bürgermeister Boris Johnson gegenüber "Sky". “Auf diese Weise drangsaliert zu werden – ich möchte hier nicht übertreiben – wenn aber Leute sagen, wir wären nicht in der Lage allein klarzukommen, ist das absolut falsch.”

Auch äußerte er, er verbitte sich Belehrungen aus Übersee und wirft Obama Heuchelei vor, so "Sun". Die USA würden nie einer solchen Einschränkung ihrer Souveränität zustimmen, wie die Briten sie als Mitglied in der EU hinnehmen müssten, sagte er laut die "Tagesschau" außerdem.

"Brexit"-Befürworter Nigel Farage, Chef der Partei UKIP, meint dagegen, Obama habe gar nicht wirklich begriffen, wie die Europäische Union ticke: "Ich war vergangenes Jahr in Washington, und die Senatoren dort dachten, die EU sei so eine Art liberaler Handelslclub. Entweder Obama unterschätzt die EU oder er will einfach die Interessen amerikanischer Großunternehmen gewahrt sehen und uns dazu bringen, sein transatlantisches Freihandelsabkommen TTIP zu unterschreiben. Ich denke darum geht es ihm", so die "Tagesschau" weiter. (dk)



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