Steckt IS hinter Attentat von Brest? Täter mit Kopfschuss gefunden – Brief spricht von Männern mit Kapuzen

Möglicherweise handelte der Schütze von Brest unter Zwang von bisher unbekannten Männern, die seine Familie mit dem Tod bedrohten. Er wurde mit einem Kopfschuss Stunden nach der Tat gefunden.
Titelbild
In Brest wurde auf den dortigen Imam Rachid El Jay (Foto) ein Attentat verübt. Er predigte offenbar einen moderaten Islam.Foto: Screenshot Youtube
Von 28. Juni 2019

Am Donnerstagnachmittag, 27. Juni, gegen 16 Uhr, wurde auf den Imam Rachid El Jay (Rachid Abu Houdeyfah) vor der Sunna-Moschee im Viertel Pontanézen im Südosten der nordwestfranzösischen Hafenstadt Brest geschossen. Er wurde von vier Kugeln in Bauch und Beine getroffen. Ebenso an den Beinen wurde ein ihn zu diesem Zeitpunkt begleitender Mann zweimal getroffen.

Der Täter, ein gewisser Karl F. (21), flüchtete mit einem grauen Renault Clio vom Tatort, während der Imam ins Krankenhaus gebracht wurde. Es bestehe keine Lebensgefahr, hieß es.

Nach Angaben von „Le Parisienne“ wurde der Fluchtwagen, ein grauer Renault Clio, wenige Stunden später in einem Waldgebiet von Guipavas, in der Nähe von Brest, gefunden. Rund 500 m von dem Fahrzeug wurde der 21-Jährige gefunden, mit einer Kugel im Kopf. Nach offiziellen Angaben deute alles auf einen Selbstmord hin.

Männer mit Kapuzen

Demnach hatte der Mann vor der Tat einen an den Imam von Lille gerichteten zweiseitigen handschriftlichen Droh-Brief mit einer Kopie seines Personalausweises an den Imam von Brest geschickt und die Tat darin angekündigt. Die Dokumente erreichten den Empfänger aber erst am Donnerstagvormittag. Er nahm erst nach der Tat Kontakt auf, berichtete „Le Pariesienne“ bereits gestern Nacht.

Es wurde in dem Schreiben von Männern mit Kapuzen berichtet, die in einem schwarzen Van kamen. Einer von ihnen habe befohlen, den Imam Rachid El Jay die Kehle durchzuschneiden.

Ich muss ihn töten, wenn ich es nicht tue, werden sie meine Familie töten.“

(Karl F., 21)

Der Brief kursiert bereits in den sozialen Medien.

„Kurz bevor sie mich aus dem Van zogen, implantierten sie mir eine Art Chip in den Arm“, heißt es weiter darin.

Todesdrohungen des IS

Laut Romain Caillet, einem Spezialisten für zeitgenössischen Salafismus, sei der Imam Rachid El Jay mit seinen auch in den Nachrichten zu sehenden Videos sowohl „das Ziel von pro-dschihadistischen als auch von rechtsextremen Gruppen“ gewesen. Was also die Motivationen des Schützen betrifft, so seien „alle Hypothesen möglich“.

Der Imam hatte sich im Laufe der Zeit verändert, wollte wohl einen moderaten Islam predigen, zeigte sich barhäuptig, mit geschnittenem Bart und kariertem Hemd und besuchte einen Lehrgang an der Universität Rennes über „Religionen, Recht und soziales Leben“. Rachid El Jay wurde im August 2016 vom Daesh (IS) direkt mit dem Tod bedroht.

Die Behörden werten den Fall nicht als einen Terror-Akt. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft in Brest wurde der Fall nicht von der Anti-Terror-Abteilung der Pariser Staatsanwaltschaft aufgegriffen, sondern verbleibt in Verantwortung der interregionalen Direktion der Justizpolizei (DIPJ) von Rennes.



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