Irak: Behörden überprüfen nach Explosionen in Beirut Lager nach gefährlichem Material

Titelbild
Eine während des Besuchs des irakischen Premierministers in der südlichen Stadt Basra aufgenommene Luftaufnahme zeigt den Hafen von Umm Qasr am 15. Juli 2020.Foto: AHMAD AL-RUBAYE/POOL/AFP über Getty Images
Epoch Times6. August 2020

Nach den verheerenden Explosionen in Beirut haben die irakischen Behörden am Donnerstag eine Überprüfung von Lagern mit explosiven Stoffen im eigenen Land angekündigt. Ein Notfallausschuss wurde beauftragt, die Lager mit gefährlichen Chemikalien unter anderem an Häfen und Flughäfen zu untersuchen, wie die Leitung der irakischen Grenzbehörde am Donnerstag mitteilte. In nur 72 Stunden soll die Untersuchung abgeschlossen sein, „um Geschehnisse wie im Libanon zu vermeiden“.

In Beirut waren am Dienstagabend 2.750 Tonnen beschlagnahmtes und ohne besondere Sicherheitsvorkehrungen gelagertes Ammoniumnitrat detoniert. Das Material war seit sechs Jahren in einem heruntergekommenen Lagerhaus am Hafen von Beirut untergebracht. Durch die gigantischen Explosionen wurden mindestens 137 Menschen getötet, 5.000 verletzt und bis zu 300.000 Menschen obdachlos. Die libanesische Bevölkerung macht nun die schon vorher massiv kritisierte Untätigkeit und Korruption der Behörden für die Katastrophe verantwortlich.

Überall im Irak sorgte die Nachricht von den Explosionen in Beirut für Schlagzeilen und für regen Austausch auf den Online-Plattformen. Viele Iraker waren – genau wie die Libanesen – in den vergangenen Monaten gegen Korruption und Inkompetenz der Regierung, gegen hohe Arbeitslosigkeit und die ständigen Stromausfälle auf die Straße gegangen.

Ähnlich wie im Libanon gehören die Sommer im Irak zu den heißesten weltweit. Explosionen durch in Wohngebieten gelagerte Waffen oder Munitionsbestände haben bereits mehrfach Schäden angerichtet.

Großajatollah Ali al-Sistani, Religionsoberhaupt der Schiiten im Irak und im Libanon, sprach den Libanesen am Donnerstag sein Beileid aus und rief zu Spenden für Beirut auf. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion