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Iranischer Journalist "beleidigt" Imam aus 9. Jahrhundert - zehn Jahre Haft

Das Gericht sprach den Journalisten Mohammed-Hossein Mir-Esmaili schuldig, Lügen und unmoralische Inhalte verbreitet zu haben. Er hatte Kritik an aktuellen Konzertverboten in der heiligen Stadt Maschhad verübt.

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Iranische Landesfahnen in Bandar Abbas, März 2010.

Foto: iStock

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Ein iranischer Journalist ist zu zehn Jahren Haft verurteilt worden, weil er einen schiitischen Imam aus dem 9. Jahrhundert „beleidigt“ hat. Das Gericht sprach den Journalisten Mohammed-Hossein Mir-Esmaili außerdem schuldig, Lügen und unmoralische Inhalte verbreitet zu haben, wie die iranische Nachrichtenagentur Isna am Montag unter Berufung auf die Verteidigung berichtete. Der Journalist der Tageszeitung „Dschahan-e Sanat“ will das Urteil anfechten.
Das Gericht nahm Anstoß daran, dass sich Mir-Esmaili in seiner Kritik an aktuellen Konzertverboten in der heiligen Stadt Maschhad auf den schiitischen Glaubensführer Resa aus dem neunten Jahrhundert berufen hatte. Imam Resa hätte jungen Leuten nicht verboten, auf Konzerte zu gehen und Spaß zu haben: „Imam Reza ist einer von uns“, hatte Mir-Esmaili getwittert.
Die Staatsanwaltschaft wertete dies als Beleidigung der Religion. Der Journalist beteuerte, dass er den Imam nicht beleidigen wollte. Als Muslim und Schiit habe er ausschließlich einen Kleriker in der Stadt Maschhad kritisieren wollen, der das bei jungen Leuten unpopuläre Konzertverbot erlassen hatte. Mir-Esmailis Anwalt gab an, der Journalist habe in Form von Satire Kritik an Behördenvertretern geübt.
Die Schiiten, die im Iran am stärksten vertretene islamische Glaubensrichtung, verehren zwölf Imame als frühere Anführer ihrer Glaubensgemeinschaft – unter ihnen Imam Reza. (afp)

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