IS reklamiert Anschlag vor Moschee in Kabul für sich

Titelbild
Die Taliban in Kabul.Foto: HOSHANG HASHIMI/AFP via Getty Images
Epoch Times5. Oktober 2021

Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat einen tödlichen Anschlag vor einer Moschee in Kabul für sich reklamiert. Das IS-Propaganda-Sprachrohr Amaq erklärte am Montag, ein mit dem IS verbundener Selbstmordattentäter habe den Anschlag mit fünf Toten am Vortag ausgeführt. Zuvor hatten die radikalislamischen Taliban den IS beschuldigt, hinter dem Anschlag zu stecken. Im Norden von Kabul zerstörten Taliban-Kämpfer laut einem Sprecher eine IS-Zelle.

Durch die Explosion vor der Moschee am Sonntag waren nach Angaben eines Behördenvertreters fünf Menschen getötet und elf weitere verletzt worden. Unter den Opfern waren demnach sowohl Zivilisten als auch Taliban-Mitglieder. In der Moschee fand eine Trauerfeier für die kürzlich gestorbene Mutter von Taliban-Sprecher Sabihullah Mudschahid statt.

Laut Mudschahid zerstörten Taliban-Kämpfer als Reaktion auf den Anschlag am Sonntagabend ein IS-Zentrum im Norden von Kabul. „Alle IS-Mitglieder“ in dem Zentrum seien getötet worden, sagte Mudschahid der Nachrichtenagentur AFP. Darüber hinaus seien drei Menschen im Zusammenhang mit dem Anschlag festgenommen worden.

Am Montag standen vor der von dem Anschlag betroffenen Moschee mehrere bewaffnete Taliban-Kämpfer, wie AFP-Reporter berichteten. Die Reporter berichteten zudem von Blutspuren und roten Lachen am Anschlagsort.

Ein Augenzeuge, der anonym bleiben wollte, sprach gegenüber AFP von einem Selbstmordattentäter, der den Anschlag ausgeführt habe. Nach seinen Angaben waren unter den Toten zwei Taliban-Mitglieder. Demnach hatten infolge der Explosion zwei Taliban-Einheiten versehentlich aufeinander geschossen.

Ein Sprecher des Innenministeriums wies die Berichte über Schüsse zurück. Ein Selbstmordattentäter habe seinen Sprengsatz gezündet und dabei „drei Menschen getötet und zwölf weitere verletzt“, sagte er.

In Afghanistan ist der IS-Ableger IS-K aktiv. Die Miliz und die Taliban bekämpfen sich, obwohl es sich bei beiden Gruppen um radikale sunnitische Milizen handelt. Am 26. August hatte ein Selbstmordattentäter des IS-K am Flughafen von Kabul mindestens 72 Menschen getötet und mehr als 150 weitere verletzt. (afp/oz)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion