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Migration und politischer Druck

Islamabad: Mehr als 200.000 Afghanen haben Pakistan seit April verlassen

Pakistans Regierung schiebt aktiv Afghanen ab, die vor den Taliban ins Land geflüchtet waren. Die Beziehungen zwischen beiden Ländern haben sich verschlechtert.

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Afghanische Flüchtlinge besteigen am 19. Mai 2025 in der Nähe der afghanisch-pakistanischen Torkham-Grenze in der Provinz Nangarhar einen Lastwagen.

Foto: Mohammad Faisal Naweed/AFP via Getty Images

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Lesedauer: 1 Min.

Im Zuge einer groß angelegten Abschiebungskampagne der pakistanischen Regierung haben laut Islamabad seit April mehr als 200.000 Afghanen das Land verlassen.
Im April seien es mehr als 135.000 Afghanen Pakistan gewesen, im Mai 67.000 und im Juni bislang mehr als 3.000. Das teilte das pakistanische Innenministerium mit.
In den vergangenen Jahrzehnten flüchteten Millionen von Afghanen vor Kriegen in das Nachbarland Pakistan.
Seit Beginn der pakistanischen Abschiebungskampagne im Jahr 2023 haben laut dem Innenministerium mehr als eine Million Afghanen das Land wieder verlassen.

Beziehung Pakistan – Afghanistan verschlechtert sich

Beobachter halten das Handeln der pakistanischen Regierung für eine politisch motivierte Strategie, um Druck auf die afghanische Taliban-Regierung wegen Sicherheitsbedenken auszuüben.
Die Beziehungen zwischen den beiden Ländern haben sich verschlechtert, seit die Zahl der Anschläge in den pakistanischen Grenzregionen nach der Rückkehr der Taliban an die Macht im Jahr 2021 stark zugenommen hat. Islamabad wirft Kabul vor, zuzulassen, dass militante Kämpfer Zuflucht in Afghanistan suchen, von wo aus sie Anschläge planen.
Die Internationale Organisation für Migration (IOM) warnte vor einer Überlastung der Aufnahmekapazitäten in Afghanistan. Neben den Menschen aus Pakistan seien zuletzt auch vermehrt Afghanen aus dem Iran abgeschoben worden. Im Mai seien mehr als 15.500 Menschen über die Grenze im Westen Afghanistans eingereist, eine Verdopplung im Vergleich zum vorherigen Monat. (afp/red)

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