Islamist in Bangladesch nach Morden an Blogger und Verleger festgenommen

Zuletzt hatte die Regierung des überwiegend muslimischen Landes ihr Vorgehen gegen Islamisten verschärft. Bei landesweiten Razzien wurden im Juni mehr als 11.000 Menschen festgenommen.
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Islamisten (Symbolbild)Foto: Spencer Platt/Getty Images
Epoch Times12. November 2016

Die Polizei in Bangladesch hat einen Islamisten unter dem Verdacht der Verwicklung in die Ermordung eines Bloggers und eines Verlegers festgenommen.

Nach Angaben der Polizei vom Samstag, war Khairul Islam „direkt beteiligt“ an den Tötungen von Niloy Chottopadhay und Faisal Arefin Deepan im vergangenen Jahr. Fahnder hätten den 24-jährigen Verdächtigen am Freitag im Hauptbahnhof der Hauptstadt Dhaka festgenommen.

Khairul Islam soll zum Führungszirkel der verbotenen Islamistengruppe Ansar al-Islam gehören, die auch unter dem Namen Ansarullah Bangla Team (ABT) bekannt ist. Er ist nach Erkenntnissen der Ermittler der Geheimdienstchef der Gruppe und soll die beiden Mordopfer unter anderem über Monate ausspioniert haben, wie ein Polizeisprecher sagte. Die Morde selbst seien „auf Befehl von Major Zia“ verübt worden. Damit ist Syed Ziaul Haque gemeint, ein früherer Armeeoffizier, der mutmaßlich die ABT führt.

Chottopadhay wurde im August vergangenen Jahres in seiner Wohnung von Angreifern mit Macheten getötet. Deepan starb bei einem Attentat in seinem Büro im Oktober 2015. Bangladesch wird seit Jahren von einer Serie islamistischer Angriffe auf säkulare Aktivisten, Künstler und Wissenschaftler sowie Angehörige religiöser Minderheiten erschüttert. In den vergangenen drei Jahren fielen ihnen rund 50 Menschen zum Opfer.

Die meisten von ihnen wurden mit Macheten totgehackt. Die Regierung macht einheimische Islamisten für die Taten verantwortlich, obwohl sich zu den meisten Angriffen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) und der südasiatische Ableger des Terrornetzwerks Al-Kaida bekannten.

Zuletzt hatte die Regierung des überwiegend muslimischen Landes ihr Vorgehen gegen Islamisten verschärft. Bei landesweiten Razzien wurden im Juni mehr als 11.000 Menschen festgenommen. Die Opposition und Menschenrechtsorganisationen sehen darin ein repressives Vorgehen der Regierung gegen ihre politischen Gegner. (afp)



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