Italien-Erdbeben „Strafe für Unesco-Resolution“: Israel entschuldigt sich für Äußerung von Vize-Minister

Kara hatte am Mittwoch bei einem Besuch im Vatikan gesagt, er sei sicher, dass die beiden Erdbeben an diesem Tag in Mittelitalien sich "wegen der Entscheidung der Unesco" ereignet hätten. Die Erdstöße hatten schwere Schäden angerichtet, mehrere Menschen wurden verletzt.
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Zerstörung nach dem Erdbeben in Italien, 28. Oktober 2016Foto: ALBERTO PIZZOLI/AFP/Getty Images
Epoch Times30. Oktober 2016

Die israelische Regierung hat sich für die Äußerung eines ihrer Vize-Minister entschuldigt, die jüngsten schweren Erdbeben in Mittelitalien seien die Strafe für eine gegen Israel gerichtete Resolution der Unesco. „Wir weisen die Äußerungen von Vize-Minister (Ayub) Kara zurück“, erklärte ein Sprecher des israelischen Außenministeriums am Samstag. Die umstrittene Äußerung hatte kurz vor einer Israel-Reise von Italiens Präsident Sergio Mattarella für Aufregung gesorgt.

Der Druse Kara ist Vize-Minister für regionale Zusammenarbeit und gehört der rechtsgerichteten Likud-Partei von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu an. Seine nun gerügte Äußerung bezog sich auf eine Resolution zu Ost-Jerusalem, die das Welterbekomitee der UN-Organisation für Wissenschaft, Bildung und Kultur vor knapp zwei Wochen verabschiedet hatte.

Der Text geht auf eine Initiative von sieben arabischen Staaten zurück. Die Resolution zielt darauf ab, „das palästinensische Kulturerbe und den unverkennbaren Charakter von Ost-Jerusalem zu bewahren“. Dazu gehört auch die Altstadt von Jerusalem, in der sich mit der Al-Aksa-Moschee und dem Felsendom zwei der heiligsten Stätten des Islam befinden.

Aus Sicht der israelischen Regierung ignoriert die Resolution die uralten jüdischen Verbindungen zu Jerusalem. Besonders empört ist die Regierung darüber, dass der Tempelberg in der Resolution nie mit seinem jüdischen Namen bezeichnet wird und die Klagemauer nur mit Anführungszeichen aufgeführt wird. Italiens Regierungschef Matteo Renzi erklärte später, die Resolution sei „inakzeptabel“ und die italienischen Vertreter hätten statt ihrer Enthaltung besser dagegen stimmen sollen.

Kara hatte am Mittwoch bei einem Besuch im Vatikan gesagt, er sei sicher, dass die beiden Erdbeben an diesem Tag in Mittelitalien sich „wegen der Entscheidung der Unesco“ ereignet hätten. Die Erdstöße hatten schwere Schäden angerichtet, mehrere Menschen wurden verletzt.

Der israelische Außenamtssprecher hob hervor, Kara habe eine Entschuldigung veröffentlicht, der auch das Außenministerium beipflichte. Am Sonntag wurde Italiens Staatschef Sergio Mattarella zu einem mehrtägigen Besuch in Israel und in den Palästinensergebieten erwartet. Auf seinem Programm stand unter anderem ein Besuch in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem. (afp)



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