Israel unterstützt in Syrien heimlich Milizen – Geld und Waffen gegen Assad

Israel unterstützt im Syrienkrieg heimlich Milizen im Kampf gegen Präsident Assad: Das Wallstreet Journal enthüllte Details darüber.
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Symbolfoto aus Syrien.Foto: DELIL SOULEIMAN/AFP/Getty Images
Von 22. Juni 2017

Laut dem Wallstreet Journal haben Israel und Saudi-Arabien schon zu Beginn des Syrien-Krieges eine Allianz geschmiedet, um gegen die Assad-Regierung in Damaskus zu kämpfen.

Israel unterstütze „seit Jahren syrische Rebellen nahe seiner Grenze mit Bargeld, Nahrung, Treibstoff und medizinischer Versorgung“, schreibt die Zeitung. Das „geheime Engagement im Bürgerkrieg des feindlichen Landes zielte darauf ab, eine Pufferzone zu schaffen, die von freundlichen Kräften besiedelt wird“.

„Die israelische Armee ist in regelmäßiger Kommunikation mit Rebellengruppen“, berichtet das WSJ. Die Hilfe umfasse geheime Zahlungen an Kommandanten. Mit diesen werden die Gehälter der Söldner bezahlt und Munition und Waffen gekauft. Dies ergaben „Interviews mit rund einem halben Dutzend syrischer Kämpfer“.

Israel hat Syrien-Budget

„Israel hat eine militärische Einheit gegründet, die die Unterstützung für Syrien betreut“, sagte eine Person, die mit der israelischen Operation vertraut ist. Es gebe ein eigenes Budget dafür.

Bisher war nur bekannt, dass Israel medizinische Hilfe für syrische Zivilisten und Kämpfer bereitstellte – allerdings innerhalb seiner eigenen Grenzen. Mit Syrien befindet sich Israel seit Jahrzehnten im Kriegszustand. Syrien kontrolliert rund ein Drittel der Grenze zu den Golanhöhen und Israel den Rest.

„Israel stand auf heroische Weise auf unserer Seite“, sagte der Sprecher der Rebellengruppe Fursan al-Joulan, der „Ritter des Golan“.  „Wir hätten nicht ohne Hilfe Israels überlebt.“ Laut den Kämpfern sind die „Ritter des Golan“ die Hauptgruppe, die mit Israel zusammenarbeitet.

„Die meisten Leute wollen mit Israel zusammenarbeiten“

Israels Unterstützung habe bereits im Jahre 2013 unter dem ehemaligen Verteidigungsminister Moshe Ya’alon begonnen – mit dem Ziel, an Israels Grenze eine „Pufferzone“ zu schaffen, die frei von radikalen Milizen wie dem IS und iranisch-alliierten Streitkräften ist.

Eine spezielle israelische Armee-Einheit wurde geschaffen, um die kostspielige Hilfe zu beaufsichtigen, berichtet das WSJ. Sie sponsore die Ritter des Golans mit schätzungsweise 5.000 Dollar pro Monat. Die Gruppe hat rund 400 Kämpfer und erhält sonst keine direkte Unterstützung von westlichen Nationen. Sie ist auch nicht mit der „Freien syrischen Armee“ verbunden, die sich als offizielle Organisation des Aufstands gegen Assad betätigt.

Das Journal berichtet auch, dass Israel bis zu vier weitere Rebellengruppen finanziere, die auch andere westliche Unterstützung bekommen. Bargeld fließe, um Kämpfer zu bezahlen und Munition zu kaufen.

Insgesamt gibt es etwa 800 Kämpfer in mehr als einem Dutzend Dörfern in denen Tausende von Zivilisten leben, so ein Kämpfer. Viele der Rebellen und Zivilisten in diesem Bereich würden sich auf die Unterstützung Israels verlassen.

„Die meisten Leute wollen mit Israel zusammenarbeiten“, sagte auch ein Kämpfer der Rebellengruppe Liwaa Ousoud al-Rahman.

Das Büro von Premier Benjamin Netanyahu wollte sich nicht zu Fragen des WSJ äußern. Doch die israelischen Streitkräfte sagten in einer Erklärung, sie seien „verpflichtet, die Grenzen Israels zu sichern und die Gründung von Terrorzellen und feindlichen Streitkräften zu verhindern … außerdem zur humanitären Hilfe für Syrer, die in der Gegend leben. “

Siehe auch:

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Daniele Ganser über Syrien-Krieg: „Merkel betreibt Luftaufklärung für die Al-Qaida“



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