Huthi kündigten neue Angriffe auf Flughäfen an
Israel plant „Eroberung“ des Gazastreifens – Reaktion auf Huthi-Angriff auch gegen Iran
Israel will die Hamas wieder verstärkt unter Druck setzen. Auf den Angriff auf den internationalen Flughafen in Tel Aviv will Israel sowohl gegen die Huthi auch gegen den Iran vorgehen. Ein neuer Plan zur Verteilung von Hilfsgütern soll verhindern, dass die Hamas diese Güter gewinnbringend verkauft.

Ein Flugzeug startet vom internationalen Flughafen Ben Grunion in Tel Aviv, nachdem eine Huthi-Rakete auf einem Feld in der Nähe eingeschlagen ist. Acht Menschen wurden verletzt, und der Flugverkehr am 4. Mai 2025 vorübergehend eingestellt.
Foto: Amir Levy/Getty mages
Israel will seine Offensive im Gazastreifen gegen die islamistische Hamas wieder verschärfen. Das Sicherheitskabinett um Ministerpräsident Benjamin Netanjahu beschloss dies einstimmig, wie mehrere israelische Medien unter Berufung auf Beamte berichteten.
Israelischen Medienberichten zufolge sieht der Plan die „Eroberung“ und Kontrolle des Gebiets vor, wobei die Zivilbevölkerung „zu ihrem Schutz“ nach Süden umgesiedelt werden soll. Ziel ist es, die Hamas unter Druck zu setzen, um weitere Geiseln freizubekommen. Das Kabinett genehmigte zudem einen Plan, Hilfslieferungen in den Gazastreifen wieder aufzunehmen.
Die Sicherheitskabinettsmitglieder stimmten einstimmig für die Erweiterung der Operation, die nach dem Besuch von US-Präsident Donald Trump in der Region nächste Woche beginnen soll. Bis dahin versucht Israel, eine Vereinbarung mit der Hamas zu erreichen.
Netanjahu hatte bereits zuvor die Vorbereitungen für eine verstärkte Militäroffensive freigegeben. Generalstabschef Ejal Zamir bestätigte die massive Mobilisierung von Reservisten.
„Diese Woche versenden wir Zehntausende Einberufungsbefehle an unsere Reservisten, um unsere Operation im Gazastreifen zu verstärken und auszuweiten“, sagte Samir bei einem Besuch in einer Marinebasis südlich von Haifa.
Plan für Hilfslieferungen
Die Armee wirft der Hamas vor, Hilfsgüter gewinnbringend zu verkaufen, um Kämpfer und Waffen zu finanzieren. Der neue, überarbeitete Plan des Sicherheitskabinetts sieht vor, zu verhindern, dass die Hamas Hilfsgüter abzweigt.
Internationale Organisationen und private Sicherheitsfirmen sollen Lebensmittel und Hilfsgüter direkt an Familien verteilen. Die israelische Armee schützt die Verteilung, beteiligt sich aber nicht direkt.
Sicherheitsminister Itamar Ben-Gvir sprach sich dagegen aus und argumentierte, dass die Hamas über genügend Nahrungsmittelvorräte verfüge. Die israelische Generalstaatsanwältin Gali Baharav-Miara verwies darauf, dass Israel gesetzlich verpflichtet sei, humanitäre Hilfe zuzulassen.
Das Nachrichtenportal „Axios“ meldet, die USA und Israel wollen mit einer privaten US-Firma Hilfsgüter an der Hamas vorbei in den Gazastreifen bringen.
Die UN kritisieren Israels Hilfsgüterplan. Diese Strategie zwinge die Zivilbevölkerung in militarisierte Zonen, um Rationen zu erhalten. Das könne für die Menschen und die Helfer lebensbedrohlich sein. Weniger mobile Menschen könnten so nicht erreicht werden, die Zwangsvertreibung werde vorangetrieben.
Netanjahu: Reaktion auf Huthi-Angriff auch gegen Iran
Israel kündigte an, auf den Huthi-Angriff auf den internationalen Flughafen in Tel Aviv nicht nur gegen die jemenitische Miliz selbst, sondern auch gegen deren iranische Verbündete zu reagieren.
Netanjahu schrieb auf der Plattform X: „Attacken durch die Huthi gehen vom Iran aus. Israel wird auf den Huthi-Angriff auf unseren wichtigsten Flughafen reagieren und – zu einem Zeitpunkt und an einem Ort unserer Wahl – gegen ihre iranischen Terrormeister.“
Die Huthi-Miliz traf mit einem Raketenangriff erstmals das Gebiet des internationalen Flughafens bei Tel Aviv. Sanitäter meldeten acht Verletzte. Israel drohte mit Vergeltung.
Laut dem Nachrichtenportal „ynet“ beschloss eine dringend einberufene Sicherheitsberatung, dass Israel seine militärische Antwort auf den Huthi-Angriff eng mit den USA abstimmt.
Der israelische TV-Sender N12 berichtete, sowohl das israelische Raketenabwehrsystem Arrow 3 als auch das US-Raketenabwehrsystem THAAD hätten die aus dem Jemen abgefeuerte Rakete bei Abfangversuchen verfehlt.
Die Huthi kündigten weitere Angriffe auf israelische Flughäfen an. Ein Sprecher sagte, dies sei eine Reaktion auf die Entscheidung Israels, seine Aktionen im Gazastreifen auszuweiten. (dpa/red)
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