Italien: Immer noch kein neuer Präsident in Sicht

Senatspräsidentin Maria Elisabetta Casellati hat die meisten Stimmen bekommen. Aber für die nötige Mehrheit hat es nicht gereicht. Und der Unmut wächst.
Italiens Mitte-Rechts-Block will geschlossen Maria Elisabetta Casellati, Politikerin der Forza Italia, zur Staatspräsidentin wählen.
Italiens Mitte-Rechts-Block will geschlossen Maria Elisabetta Casellati, Politikerin der Forza Italia, zur Staatspräsidentin wählen.Foto: Vincenzo Livieri/LaPresse via ZUMA Press/dpa
Epoch Times28. Januar 2022

Italien sucht nach dem fünften Wahlgang weiter nach einem neuen Staatsoberhaupt. Die 1.009 Parlamentarier und Regionenvertreter fanden auch im ersten Wahlgang am Freitag keinen Kandidaten für das höchste Amt in der Republik.

Maria Elisabetta Casellati, die amtierende Präsidentin des Senats, erhielt mit 382 Stimmen die meisten, wie der Präsident der Abgeordnetenkammer, Roberto Fico, nach Auszählung in Rom verkündete. Sie schaffte allerdings nicht die nötige Mehrheit von 505 Stimmen. Unter anderem die rechte Lega von Ex-Innenminister Matteo Salvini und die Forza Italia von Silvio Berlusconi hatten sich vor dem Wahldurchgang für sie ausgesprochen.

Am Vormittag einigten sich die Parteien wegen der sich hinziehenden Wahl auf einen zweiten Durchgang. Fico berief die Wahlmänner und -frauen für 17.00 Uhr wieder in die Aula ein.

Insgesamt enthielten sich 406 Volksvertreter bei der Abstimmung. Von den insgesamt 530 abgegebenen gültigen Stimmen entfielen 46 auf den amtierenden Staatschef Sergio Mattarella. Es gilt allerdings als ausgemacht, dass er keine zweite Amtszeit will. Andere votierten unter anderem für Ministerpräsident Mario Draghi oder Justizministerin Marta Cartabia.

Zwischen den Parteien wächst unterdessen der Unmut. Die Parteichefin der rechtsradikalen Fratelli d’Italia monierte, mit diesem Parlament sei es unmöglich, etwas zu entscheiden. Die Oppositionspolitikerin sprach sich dafür aus, dass das Volk das Staatsoberhaupt wählen solle. Vor dem fünften Wahlgang ließ die Splitterpartei Italia Viva von Ex-Ministerpräsident Matteo Renzi durchblicken, sich zu enthalten. (dpa/red)



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