Jemens Präsident lehnt neuen UN-Vermittlungsvorschlag ab

Im Jemen kämpfen seit September 2014 Truppen des sunnitischen Präsidenten gegen vom Iran unterstützte schiitische Huthi-Rebellen und andere Milizen, die dem ehemaligen Staatschef Ali Abdallah Saleh die Treue halten.
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Demonstration im indischen Kashmir gegen die Bombardierung Jemens durch Saudi-Arabien und seine Partner.Foto: TAUSEEF MUSTAFA/AFP/Getty Images
Epoch Times30. Oktober 2016

Die Hoffnungen auf einen Frieden im Jemen haben sich erneut zerschlagen: Ein neuer Friedensplan der UNO wurde am Samstag von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi zurückgewiesen. Hadi habe zwar den UN-Gesandten Ismail Ould Cheikh Ahmed in seinem Exil in Riad empfangen, sich aber geweigert, den Vorschlag entgegenzunehmen, sagte ein Vertrauter des Präsidenten der Nachrichtenagentur AFP.

Der Inhalt des Friedensplans wurde zunächst nicht bekannt. Informierten Kreisen zufolge sieht er die Schaffung einer Einheitsregierung vor, in der der sunnitische Süden und der schiitische Norden des Landes zu gleichen Teilen repräsentiert wären. Hadi müsste demnach seine Macht mit einem Vize-Präsidenten teilen, der auch den neuen Regierungschef ernennen würde.

Im Jemen kämpfen seit September 2014 Truppen des sunnitischen Präsidenten gegen vom Iran unterstützte schiitische Huthi-Rebellen und andere Milizen, die dem ehemaligen Staatschef Ali Abdallah Saleh die Treue halten. Seit März 2015 fliegt ein von Saudi-Arabien angeführtes Militärbündnis Luftangriffe auf das Land. Seither wurden nach Schätzungen der UNO fast 6900 Menschen getötet, die meisten von ihnen Zivilisten.

Wegen der hohen Zahl der zivilen Opfer sieht sich das arabische Militärbündnis wachsender Kritik der internationalen Gemeinschaft ausgesetzt. Am Samstag wurden bei Luftangriffen der Koalition auf die südwestjemenitische Stadt Salu erneut 17 Zivilisten getötet. Nach Angaben der Nachrichtenagentur der Huthi-Rebellen, sabanews.net, wurden bei insgesamt vier Angriffen auf eine Wohngegend der Stadt drei Häuser zerstört, in denen vorwiegend Vertriebene wohnten.

Ein Vertreter der Stadtverwaltung, der der jemenitischen Regierung nahesteht, bestätigte die Angriffe. Dabei habe es sich um ein „Versehen“ gehandelt, sagte er AFP. Alle Bewohner der Häuser seien getötet worden, darunter ein Kind und sieben Frauen. (afp)



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