Johnson-Sirleaf als erste gewählte Präsidentin Afrikas vereidigt

67-Jährige verspricht Ende der jahrelangen Gewalt - Feier mit Condoleeza Rice und Laura Bush
Titelbild
Liberias Präsidentin Ellen Johnson Sirleaf begibt sich aufs Rednerpult. (Photo credit should read SEYLLOU/AFP/Getty Images)
Epoch Times16. Januar 2006

Monrovia – Als erstes weibliches Staatsoberhaupt Afrikas ist die liberianische Präsidentin Ellen Johnson-Sirleaf am Montag vereidigt worden. Die Bürger hätten bei ihrer Wahl für Frieden und Sicherheit gestimmt, sagte die 67-Jährige. Jetzt wolle sie «die Probleme angehen, die unseren Fortschritt seit Jahrzehnten» behindert hätten. Vor tausenden Bürgern und ausländischen Gästen legte Johnson-Sirleaf in Monrovia ihren Amtseid ab.

An der Feier nahmen auch US-Außenministerin Condoleeza Rice und die Ehefrau von Präsident George W. Bush, Laura, mit Tochter Barbara sowie die Präsidenten Nigerias und Südafrikas teil, Olusegun Obasanjo und Thabo Mbeki. Die Vereidigung stand unter strengen Sicherheitsvorkehrungen; auf den umliegenden Gebäuden waren zahlreiche UN-Blauhelmsoldaten stationiert.

UN-Generalsekretär Kofi Annan beglückwünschte Johnson-Sirleaf zum Beginn ihrer sechsjährigen Amtszeit. Sie habe ein «historisches Mandat, das Land in eine Zukunft mit dauerhaftem Frieden und dauerhafter Stabilität zu führen», schrieb er.

Im Wahlkampf hatte sich Johnson-Sirleaf gegen 20 Männer durchgesetzt. Sie hat zugesagt, die Aussöhnung in ihrem von langen Jahren des Kriegs zerstörten Land voranzutreiben und Liberia wirtschaftlich wieder auf die Beine zu bringen.

Johnson-Sirleaf studierte an der renommierten Harvard-Universität und arbeitete bei der Weltbank sowie den Vereinten Nationen. Die Witwe und Mutter von vier Kindern war Kabinettsmitglied der liberianischen Regierung, die 1980 im Putsch von Samuel Doe gestürzt wurde.

Bei der Präsidentenwahl 1997 war Johnson-Sirleaf noch dem früheren Rebellenführer Charles Taylor unterlegen, der 2003 zurücktrat und damit ein Friedensabkommen nach 14 Jahren fast ununterbrochener Kämpfe ermöglichte. Der Krieg kostete rund 200.000 Menschen das Leben, von einem Wiederaufbau des Landes ist noch nichts zu sehen. Die Infrastruktur in Monrovia funktioniert kaum, die Arbeitslosigkeit liegt bei 80 Prozent. Die bisherige Übergangsregierung von Gyude Bryant wird von 15.000 UN-Soldaten gesichert.



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