Johnson will Ausgangssperren gegen Coronavirus nur als letztes Mittel verwenden
Der britische Premierminister Boris Johnson will eine weitere landesweite Ausgangssperre gegen die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus nur als letztes Mittel anwenden.

Premier Boris Johnson spricht während eines Besuchs im Hauptquartier des London Ambulance Service NHS Trust mit einem Sanitäter.
Foto: Ben Stansall/PA Wire/dpa/dpa
„Es ist wie bei einer Atombombe – ich möchte sie sicher nicht einsetzen“, sagt Boris Johnson in Bezug auf eine landesweite Ausgangssperre wegen COVID-19 in der Zeitung „Daily Telegraph“ in einem am Sonntag veröffentlichten Interview. Zugleich könne er nicht auf die Möglichkeit verzichten, im Notfall doch auf die Ausgangssperre zurückgreifen zu können.
Johnson geht nach eigenen Worten nicht davon aus, dass Großbritannien noch einmal in eine Lage gerät, in der Ausgangsbeschränkungen nötig würden. Die Gesundheitsbehörden seien „viel besser darin geworden, das Virus zu finden und lokal zu isolieren“, sagte Johnson. Außerdem würden sie dazulernen, wen das Virus am härtesten treffe und wie es verbreitet werde.
Ab 1. August Lockerungen der Corona-Maßnahmen
Am Freitag hatte Johnson die Hoffnung geäußert, der Corona-bedingte Ausnahmezustand könne vor Weihnachten zu Ende sein. Er hoffe, dass eine Rückkehr zur Normalität bereits ab November gelingen könne, sagte Johnson am Freitag bei der Vorstellung eines Zeitplans für die Lockerung noch bestehender Corona-Einschränkungen in England.
Ab dem 1. August sollen in England umfassende Lockerungen von den Corona-Einschränkungen in Kraft treten, darunter die Wiederöffnung von Kasinos und Eisbahnen sowie die Zulassung von Hochzeitsfeiern mit bis zu 30 Gästen. Auch die Richtlinien für die Arbeit von zu Hause aus sollen gelockert werden.
Experten haben vor einer zu schnellen Öffnung gewarnt. Johnsons Gesundheitsberater Chris Whitty mahnte am Freitag davor, die Abstandsregeln müssten „für eine lange Zeit“ in Kraft bleiben. Der wissenschaftliche Chef-Berater der britischen Regierung, Patrick Vallance, sagte, das Risiko einer zweiten Infektionswelle sei „hoch“. (afp)
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