Nach IS-Selbstmordanschlag: Jordanien will wieder Hilfslieferungen an Flüchtlinge im Grenzgebiet erlauben

Jordanien hatte im Juni die Durchfahrt für Hilfslieferungen an die Flüchtlinge im Grenzgebiet gestoppt, nachdem bei einem Selbstmordanschlag in der Region sieben Soldaten des Landes getötet worden waren.
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Flüchtlinge aus Syrien bei der Ankunft in einem Lager in Jordanien.Foto: Jamal Nasrallah/dpa
Epoch Times10. Oktober 2016

Jordanien will künftig wieder Hilfslieferungen an die im Grenzgebiet festsitzenden syrischen Flüchtlinge erlauben. Informationsminister und Regierungssprecher Mohammed Momani sagte am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP, in den kommenden Wochen könnten humanitäre Organisationen ihre Lieferungen wieder aufnehmen.

Nach Angaben der UNO sitzen im Grenzgebiet mehr als 70.000 Syrer fest, die dort unter katastrophalen Bedingungen in Flüchtlingscamps ausharren.

Jordanien hatte im Juni die Durchfahrt für Hilfslieferungen an die Flüchtlinge im Grenzgebiet gestoppt, nachdem bei einem Selbstmordanschlag in der Region sieben Soldaten des Landes getötet worden waren. Zu dem Angriff bekannte sich die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS). Seitdem erlaubte Jordanien nur einmal eine Hilfslieferung, die mit Drohnen und Kränen über die Grenze geschafft wurde.

Momani sagte dazu, diesmal werde mit derselben Methode verfahren, und Verantwortliche auf der syrischen Seite sollten die Lieferungen entgegennehmen und verteilen. Das Grenzgebiet an sich bleibe eine „geschlossene Militärzone“, sagte der Minister. Zugleich betonte er, die Probleme der gestrandeten Schutzsuchenden gingen die gesamte internationale Gemeinschaft etwas an, nicht nur Jordanien.

Das kleine Land beherbergt nach eigenen Angaben mehr als 1,4 Millionen syrische Flüchtlinge. Die UNO spricht von rund 630.000 registrierten Schutzsuchenden in dem Land. Jordanien hatte in der Vergangenheit immer wieder beklagt, mit seinen Kapazitäten am Ende zu sein, und die internationale Gemeinschaft um Hilfe gebeten. (afp/so)



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