Kairo: Mindestens 40 Tote bei Brand in einer koptischen Kirche

In Ägyptens Hauptstadt Kairo herrscht in diesen Tagen die übliche Sommerhitze, viele Klimaanlagen laufen im Dauerbetrieb. Eine davon führt nun offenbar zu einem tragischen Brand in einer Kirche.
Blick über Kairo (Symbolbild).
Blick über Kairo (Symbolbild).Foto: Samer Abdallah/dpa
Epoch Times14. August 2022

Bei einem Brand in einer koptischen Kirche in Kairo sind am Sonntag mindestens 40 Menschen getötet worden. 14 weitere Menschen seien verletzt worden. Das teilte die Kirche mit Verweis auf Informationen aus dem Gesundesheitsministerium im Online-Dienst Facebook mit. Das Feuer sei aus noch unbekannter Ursache in der Abu-Sifin-Kirche im Stadtteil Imbaba ausgebrochen. Die Einsatzkräfte haben das Feuer nach eigenen Angaben unter Kontrolle gebracht.

Er habe alle staatlichen Stellen mobilisiert, um die nötigen Maßnahmen zu ergreifen, erklärte der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi auf seiner Facebook-Seite. Lokale Medien veröffentlichten Bilder eines ausgebrannten Raumes voller Kirchenbänke und mit Heiligenbildern an der Wand.

Das Feuer brach Berichten zufolge gegen Ende eines Gottesdienstes am Sonntagmorgen in Giseh aus, das zum Großraum Kairo gehört. Das Innenministerium erklärte, eine defekte Klimaanlage in einem oberen Stockwerk der Kirche habe den Brand ausgelöst. Augenzeugen sagten der privaten Zeitung „Al-Masry Al-Youm“ zufolge, nach einem Stromausfall sei es dort zu einem Kurzschluss gekommen. In Kairo herrschten am Sonntag die für August üblichen Temperaturen um 35 Grad Celsius.

Schnelles Eintreffen der Krankenwagen

30 Krankenwagen waren nach Angaben des Gesundheitsministeriums im Einsatz, um die Opfer zu versorgen und in Krankenhäuser in der Nähe zu bringen. Die Krankenwagen seien schon Minuten nach dem Notruf am Brandort eingetroffen und hätten 55 Menschen in Krankenhäuser gefahren. Nach etwa zwei Stunden brachten Zivilschützer den Brand unter Kontrolle. Auch ein Team der Staatsanwaltschaft machte sich auf den Weg, um den Brandort zu untersuchen und die genaue Ursache weiter zu klären.

Etwa zehn bis 15 Millionen der insgesamt der 103 Millionen Ägypter sind koptischen Glaubens. Die Kopten sind damit die größte christliche Gemeinschaft im Nahen Osten. Obwohl sie zahlreich sind, fühlen sich die Kopten von vielen Ämtern ausgeschlossen und kritisieren etwa, dass die Gesetze für den Bau von Kirchen sehr viel strenger als für den Bau von Moscheen seien.

Präsident Sisi ist der erste ägyptische Präsident, der jedes Jahr an der koptischen Weihnachtsmesse teilnimmt. Er ernannte kürzlich zum ersten Mal in der Geschichte des Landes einen koptischen Richter zum Vorsitzenden des Verfassungsgerichts. (afp/dpa/amf)



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