Kampfjets bombardierten Terrorziele: Israel setzt Luftangriffe im Gazastreifen fort

Titelbild
Konflikt zwischen Israel und Palästina.Foto: ANAS BABA/AFP via Getty Images
Epoch Times17. Mai 2021

Eine Woche nach Beginn der jüngsten Eskalation im Nahost-Konflikt sind bereits mehr als 200 Menschen gestorben. Israel setzte auch in der Nacht zu Montag seine Luftangriffe im Gazastreifen fort. Die Armee erklärte, Kampfjets bombardierten dort „Terrorziele“. Die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas feuerte ihrerseits aus dem Küstenstreifen weiter Raketen auf Israel ab.

Dabei wurden seit dem 10. Mai zehn Israelis getötet, weitere 280 wurden verletzt. Auf palästinensischer Seiten starben mindestens 197 Menschen, darunter mindestens 58 Kinder. Mehr als 1200 Menschen wurden dort verletzt.

In der Nacht zu Montag warfen israelische Kampfjets dutzende Bomben über dem dicht besiedelten Küstenstreifen ab, berichteten AFP-Reporter. Hunderte Gebäude wurden nach Angaben der örtlichen Behörden zerstört, Angaben über Tote und Verletzte lagen zunächst nicht vor.

Am Sonntag waren nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums mehr als 40 Menschen durch die israelischen Angriffe gestorben – darunter acht Kinder. Dies war den Angaben zufolge die bisher höchste Opferzahl binnen eines Tages seit Beginn der aktuellen Gewalteskalation am Montag vor einer Woche.

Radikale Palästinenser schossen ihrerseits seit Montag vor einer Woche mehr als 3000 Raketen auf Israel ab, wie das israelische Militär am Sonntag mitgeteilt hatte. Etwa 450 stürzten demnach auf dem Gebiet des Gazastreifens ab, rund 1150 wurden vom israelischen Raketenabwehrsystem Iron Dome (Eiserne Kuppel) abgefangen.

Bei ihren Vergeltungsangriffen im Gazastreifen nehmen die israelischen Streitkräfte nach eigenen Angaben besonders die Infrastruktur der militanten Palästinenserorganisationen Hamas und Islamischer Dschihad ins Visier.

Militärische Anlagen der Hamas im Gebäude von CBS

Am Samstag hatte vor allem die Zerstörung eines von internationalen Medien genutzten Gebäudes durch Israel international für Empörung gesorgt. Die Armee begründete den Angriff damit, dass sich darin auch militärische Anlagen des Geheimdienstes der Hamas befunden hätten. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bezeichnete das Gebäude im US-Sender CBS News als „perfekt legitimes Ziel“. Es seien alle Vorsichtsmaßnahmen getroffen worden, um Zivilisten zu schützen.

Die Organisation Reporter ohne Grenzen rief wegen des Angriffs den Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) an. Der absichtliche Angriff auf Medienbüros stelle ein „Kriegsverbrechen“ dar, erklärte der Generalsekretär der Organisation, Christophe Deloire. Dadurch werde nicht nur „inakzeptabler materieller Schaden“ angerichtet. Auch werde durch diese Angriffe die Beichterstattung der Medien über einen Konflikt erschwert, „der direkt die Zivilbevölkerung betrifft“.

UN-Generalsekretär António Guterres warnte bei einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats am Sonntag vor einer „unkontrollierbaren“ Krise in der ganzen Region. „Dieser sinnlose Kreislauf aus Blutvergießen, Terror und Zerstörung muss sofort beendet werden“, forderte Guterres bei der öffentlichen virtuellen Sitzung.

Dem UN-Sicherheitsrat gelang es aber erneut nicht, sich auf eine gemeinsame Erklärung zu einigen. Diplomaten zufolge blockierten die USA wie auch schon in den beiden vorangegangenen nicht-öffentlichen Sitzungen eine gemeinsame Erklärung.

Washington ist der engste Verbündete Israels. Die USA arbeiteten „unermüdlich für ein Ende der Feindseligkeiten“ und einen „dauerhaften Frieden“, betonte UN-Botschafterin Linda Thomas-Greenfield. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion