Katalanischer Abgeordneter spricht von „Wirtschaftsterror“

Ein Abgeordneter in Katalonien hat der spanischen Zentralregierung "Wirtschaftsterror" gegen die Region vorgeworfen. Der Parlamentarier reagierte damit auf die Entscheidung Madrids, Unternehmen die Verlagerung des Firmensitzes aus Katalonien zu erleichtern.
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Katalonien kämpf für seine Unabhängigkeit.Foto: David Ramos/Getty Images
Epoch Times7. Oktober 2017

Der Abgeordnete der katalanischen Linksrepublikaner (ERC), Joan Tardà, hat der spanischen Zentralregierung „Wirtschaftsterror“ gegen die Region Katalonien vorgeworfen.

In einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa reagierte der Parlamentarier damit auf die Entscheidung Madrids vom Freitag, Unternehmen die Verlagerung des Firmensitzes aus Katalonien zu erleichtern. Demnach reicht für einen Ortswechsel künftig eine Entscheidung des Aufsichtsrats – eine Gesellschafterversammlung muss nicht mehr einberufen werden.

Tardà ist Sprecher der ERC-Fraktion im spanischen Abgeordnetenhaus in Madrid. Die ERC ist auch in der katalanischen Regierung vertreten. Wenn Katalonien nun eine Sonderbehandlung erfahre, zeige das, dass Madrid eigentlich schon von der Unabhängigkeit ausgehe, meinte Tardà. Es gebe weiter keine Alternative zu Verhandlungen. Von katalanischer Seite sei der Prozess bisher völlig friedlich verlaufen. Sollte Madrid die autoritäre Linie gegen Barcelona durchziehen, werde es am Ende „politische Gefangene“ in Spanien geben.

Am 1. Oktober hatten bei einem umstrittenen Referendum in Katalonien nach offiziellen Zahlen gut 90 Prozent der Wähler für die Unabhängigkeit gestimmt. Allerdings hatten nur 43 Prozent der Wahlberechtigten an der Volksabstimmung teilgenommen. Spanische Polizeikräfte waren an verschiedenen Orten gewaltsam gegen Wähler vorgegangen, und Ministerpräsident Mariano Rajoy erklärte, es habe „kein Referendum, sondern eine Inszenierung“ gegeben. (dpa)



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