„Katastrophale Tragödie erfasst unser Land“ – Serbiens Bildungsminister tritt zurück

Nach den Schüssen an einer Schule in Serbien zieht der Bildungsminister Konsequenzen und tritt zurück. Gleichzeitig verordnet Serbiens Staatschef Vucic eine Entwaffnungskampagne für den Balkanstaat. Privatpersonen müssen illegale Waffen bis zum 8. Juni abgeben.
Titelbild
Das Foto zeigt ein Gedenkplakat und rote Rosen für einen Bruder und seine Schwester, die am 6. Mai 2023 nach einer Schießerei im Dorf Dubona, etwa 60 Kilometer südlich von Serbiens Hauptstadt Belgrad, getötet wurden.Foto: von ANDREJ ISAKOVIC/AFP via Getty Images
Epoch Times8. Mai 2023

Serbiens Bildungsminister Branko Ruzic ist nach den Schüssen an einer Schule in Belgrad, die neun Todesopfer forderte, zurückgetreten. Er bezeichnete den Vorfall als eine „katastrophale Tragödie, die unser Land erfasst hat“, und ist der erste ranghohe Vertreter, der diese Konsequenz zog, wie das „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (RND) gestern berichtete.

Ruzic hatte zuvor das Internet, Videospiele und „sogenannte westliche Werte“ für die Amoktat verantwortlich gemacht. Ein 13-jähriger Schüler war am 3. Mai mit einer Waffe auf seine Klasse losgegangen und hatte acht Mitschüler und einen Wachmann erschossen.

Weitere sechs Schüler und eine Lehrerin erlitten Verletzungen, wie die Belgrader Polizei mitteilte. Danach hat der Täter selbst die Polizei angerufen, die ihn in Gewahrsam nahm. Aufgrund seines Alters ist der Täter in Serbien noch nicht strafmündig.

„Vollständige Entwaffnung“ von Privatpersonen

Als wäre die Bluttat nicht schon schlimm genug, erschütterte zwei Tage danach ein weiteres Massaker das Balkanland. Ein 21-Jähriger hatte in einem Dorf, nur 50 Kilometer südöstlich von Belgrad entfernt, mit einer Schnellfeuerwaffe auf eine Gruppe von Menschen geschossen und acht von ihnen getötet. Dreizehn weitere Personen wurden verletzt, wie die staatliche Nachrichtenagentur „Tanjug“ unter Berufung auf die Polizei berichtete.

Nach diesen zwei Attentaten in Serbien binnen 48 Stunden hat Staatschef Aleksandar Vucic eine groß angelegte Entwaffnungskampagne für den Balkanstaat angekündigt. Geplant sei „eine fast vollständige Entwaffnung“ von Privatpersonen, wie Vucic am 5. Mai verkündet hatte.

Wie es laut RND in einer am Sonntag herausgegebenen Erklärung des serbischen Innenministeriums hieß, sei es erlaubt, bis zum 8. Juni illegal aufbewahrte Schusswaffen, Handgranaten, Munition und andere Waffen bei der Polizei abzugeben, um straffrei zu bleiben.

Wer den Aufruf jedoch ignoriere, werde strafrechtlich verfolgt und müsse dann bei einer Verurteilung mit mehreren Jahren Gefängnis rechnen.

Serbiens Präsident Aleksandar Vucic hatte bezüglich der Anordnung, illegale Waffen abzugeben, in einer dritten Ansprache an die Nation seit den Massakern verkündet: „Wir erwarten, auf diesem Weg eine Million Kugeln zu bekommen.“ (il)



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