König Abdullah von Jordanien: „Türkei exportiert Terroristen nach Europa“

Der König sagte, dass Europas größte Flüchtlingskrise kein Unfall war, und auch nicht die Anwesenheit von Terroristen unter ihnen: „Die Tatsache, dass Terroristen nach Europa gehen, ist ein Teil der türkischen Politik.“
Titelbild
Archivbild von 2007: Jordaniens König Abdullah II (L) neben seinem Halbbruder Prinz Ali in AmmanFoto: Salah Malkawi/ Getty Images
Epoch Times26. März 2016

König Abdullah von Jordanien beschuldigt die Türkei, Terroristen nach Europa zu exportieren. Das habe er bei einem Treffen auf höchstem Niveau in Washington mit hochrangigen US-Politikern schon im Januar gesagt, wie die MEE (Middle East Eye) gestern veröffentlichte.

Der König sagte, dass Europas größte Flüchtlingskrise kein Unfall war, und auch nicht die Anwesenheit von Terroristen unter ihnen: „Die Tatsache, dass Terroristen nach Europa gehen, ist ein Teil der türkischen Politik.“
Einer der anwesenden Kongressabgeordneten fragte, ob der Daesh Öl in die Türkei exportierte, Abdullah antwortete: „Auf jeden Fall."

Der Leak in den MEE dürfte zeitlich gezielt platziert worden sein, weil Jordanien den Druck auf die Türkei erhöhen will, schreiben die DWN (Deutsche Wirtschafts Nachrichten) heute zu dem Thema, denn an diesem Wochenende wird der türkische Premier Ahmet Davutoglu in Jordanien zu einem Besuch erwartet.

Die DWN halten den Bericht für glaubwürdig, weil er vom Chefredakteur der Publikation, David Hearst stammt. Hearst arbeitete zuvor als außenpolitischer Redakteur für den Guardian. MEE arbeitet nach professionellen journalistischen Kriterien.

Abdullah machte seine Bemerkungen am 11. Januar während einer breit angelegten Nachbesprechung zu einer Kongresssitzung mit Mitgliedern des Senats.

Nach einem ausführlichen Bericht über das Treffen, das von MEE eingesehen werden konnte, ging der König darauf ein, zu erklären, was er für die Motivation des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan hielt.

Abdullah sagte: „Die Türkei wollte in Syrien eine religiöse Lösung finden, während wir nach moderaten Gruppen im Süden suchen. Jordanien ist für eine Lösung eingetreten, die eine religiöse Option nicht zulassen würde.“ Der König stellte die Türkei hin als Teil einer strategischen Herausforderung für die Welt.

Er behauptete, dass die Türkei nicht nur religiöse Gruppen in Syrien unterstützt und ausländische Kämpfer im Stich gelassen hätte, sondern auch islamistischen Milizen in Libyen und Somalia geholfen habe. Jordanien und die Türkei sind offiziell Verbündete.

Abdullah behauptete, dass die "Radikalisierung in der Türkei hergestellt wurde" und fragte die US-Senatoren, warum die Türken die somalische Armee trainieren würden.

Der türkische Premierminister, Ahmed Davutoglu, hatte seinen offiziellen Besuch in Jordanien nach dem jüngsten Bombenanschlag in der Türkei abgesagt, bei dem 34 Personen in Ankara getötet wurden. Die kurdischen Freiheitsfalken (TAK), ein Ableger der PKK, hatten die Verantwortung für die Bombardierung übernommen.

Der verschobene Besuch wird dieses Wochenende stattfinden und Davutoglu wird sich bewusst sein, dass Abdullah den US-Senatoren gesagt hat, dass die Türkei die Kurden nur als „Vorwand“ für ihre Politik in Syrien nutzt. (rls)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion