Kolumbien: Lebenslange Haftstrafen für Vergewaltigung und Kindstötung eingeführt

Ivan Duque, Präsident von Kolumbien.
Foto: Sergio Acero/colprensa/dpa
Vergewaltigern und Kindsmördern drohen bei einer Verurteilung in Kolumbien künftig lebenslange Haftstrafen. Präsident Iván Duque setzte am Mittwoch eine Verfassungsreform in Kraft, die erstmals lebenslange Gefängnisstrafen erlaubt. Durchschnittlich werden in Kolumbien täglich fast zwei Kinder ermordet.
„Heute sagt Kolumbien ‚Nein‘ zu jenen Verbrechern, die versuchen, die Zartheit, Unschuld und Prinzipien unserer Kinder zu verletzen“, sagte Duque. Vor der Reform waren lebenslange Haftstrafen in Kolumbien gemäß Verfassung verboten, die Maximalstrafe betrug 60 Jahre Gefängnis.
In dem lateinamerikanischen Land wurden im Jahr 2018 nach offiziellen Angaben mehr als 22.000 Minderjährige Opfer eines Sexualverbrechens, 708 Kinder starben durch Gewalt. Zwischen Januar und Mai dieses Jahres wurden den Angaben zufolge fast 6.500 Kinder sexuell misshandelt.
Kritik an der Verfassungsreform kam von Oppositionsvertretern und Experten. Sie argumentieren, dass härtere Strafen nicht automatisch zu einem Rückgang an Kriminalität führen. (afp)
Kommentare
Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.
0
Kommentare
Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.





