„Konkrete Gefahr“: Auswärtiges Amt fordert Deutsche zum Verlassen des Iran auf

„Konkrete Gefahr“: Vor allem Doppelstaatler warnt das Auswärtige Amt. In jüngster Vergangenheit sei es zu einer Vielzahl willkürlicher Verhaftungen ausländischer Staatsangehöriger gekommen.
Die landesweiten Proteste im Iran richten sich gegen das Regime, nachdem die 22-jährige Mahsa Amini in Haft der Sittenpolizei gestorben ist.
Die landesweiten Proteste im Iran richten sich gegen das Regime, nachdem die 22-jährige Mahsa Amini in Haft der Sittenpolizei gestorben ist.Foto: Uncredited/AP/dpa
Epoch Times3. November 2022

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Angesichts des gewaltsamen Vorgehens der iranischen Sicherheitskräfte gegen die landesweiten Proteste hat das Auswärtige Amt alle deutschen Staatsangehörigen im Iran aufgefordert, das Land zu verlassen. Für Deutsche bestehe „die konkrete Gefahr, willkürlich festgenommen, verhört und zu langen Haftstrafen verurteilt zu werden“, heißt es in den am Donnerstag aktualisierten Reise- und Sicherheitsweisen. Das „eskalierende, gewaltsame Vorgehen der iranischen Sicherheitskräfte erfordert diesen Schritt“, erklärte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes.

Die Aufforderung sei „nötig, um der veränderten Sicherheitslage und dem Schutz der noch im Land befindlichen deutschen Staatsangehörigen Rechnung zu tragen“, erläuterte der Sprecher. Die Besetzung der deutschen Botschaft in Teheran sei von der Aufforderung aber nicht betroffen, sie setze ihre Arbeit fort.

Vor allem Doppelstaater, die neben der deutschen auch die iranische Staatsangehörigkeit besitzen, seien „gefährdet“, heißt es in den Reisehinweisen. In jüngster Vergangenheit sei es zu einer „Vielzahl willkürlicher Verhaftungen“ ausländischer Staatsangehöriger gekommen.

Wie das Auswärtige Amt weiter ausführte, kommt es im Iran „häufig und oft ohne nachvollziehbare Gründe“ zu Verhören und Verhaftungen deutsch-iranischer Doppelstaater. Auch Familienangehörige von Inhaftierten werden demnach regelmäßig stark unter Druck gesetzt. Die konsularischen Unterstützungsmöglichkeiten durch die deutsche Botschaft in Teheran seien „erheblich eingeschränkt bis unmöglich“.

Im Iran gibt es seit mehr als sechs Wochen eine landesweite Protestwelle – die größte seit Jahren. Die Sicherheitskräfte gehen mit großer Härte gegen die Proteste vor. Diese waren im September durch den Tod der jungen Kurdin Mahsa Amini nach ihrer Festnahme durch die sogenannte Sittenpolizei ausgelöst worden. (afp/dpa/dl)



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